Schleiz. Bis Redaktionsschluss dieser Seite um 20.40 Uhr waren im Saale-Orla-Kreis 167 der 174 Wahlbezirke zur Europawahl ausgezählt. Dabei lag die AfD mit 27,2 Prozent vor der CDU mit 24,8 vor der Linke mit 13,7, der SPD mit 9,1, den Grüne 5,4 und der FDP mit 4,7 Prozent. Führende Politiker aus dem Saale-Orla-Kreis verfolgten das Wahlgeschehen mit ihren Parteifreunden.

Ein knappes Dutzend Bürger und Kommunalpolitiker nutzte am Sonntagabend die öffentliche Präsentation im Foyer des Landratsamtes in Schleiz, um sich über aktuelle Hochrechnungen und Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen zu informieren. Bis Redaktionsschluss dieser Seite um 20.40 Uhr waren im Saale-Orla-Kreis 167 der 174 Wahlbezirke zur Europawahl ausgezählt. Dabei lag die AfD mit 27,2 Prozent vor der CDU mit 24,8 vor der Linke mit 13,7, der SPD mit 9,1, den Grüne 5,4 und der FDP mit 4,7 Prozent. Führende Politiker aus dem Saale-Orla-Kreis verfolgten das Wahlgeschehen meist anderenorts mit ihren Parteifreunden. „Mit dem Ergebnis der Europawahl sind wir nicht zufrieden. Sehr viele Bürger haben bei dieser Wahl klar gesagt, dass sie mit der Politik in Berlin und Brüssel unzufrieden sind. Dieses Votum muss zur Folge haben, dass die Große Koalition in Berlin bessere Arbeit macht und europäische Politik bürgernäher wird“, zog der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Stefan Gruhner aus Schleiz eine erste Bilanz.

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„Mit einem Zuwachs von über drei Prozent werden wir als AfD mit einer starken Mannschaft die Interessen Deutschlands in der Europäischen Union vertreten und diese soweit wie möglich auch reparieren. Der Zugewinn der Grünen ist für uns nicht nachvollziehbar und von den Ostdeutschen im ländlichen Raum auch nicht gewollt. Denn die Mehrheit der Menschen hier vor Ort will keine weiteren Windkraftanlagen, Diesel-Sanktionen oder eine CO2-Steuer“, teilte Uwe Thrum, Sprecher des AfD-Regionalverbandes Saale-Orla mit. Die AfD holte in Thrums Wohnort Hirschberg bei der Europawahl 30,9 Prozent bei 61 Prozent Wahlbeteiligung.

„Ein stark polarisierter Wahlkampf, bei dem lokale Themen und Personen keine Rolle gespielt haben, führt zu einem stark polarisierten Wahlergebnis. Dabei haben die Wähler zu oft leider die SPD-Politikangebote nicht als ausreichend für ihre Wahlentscheidung gesehen. Es ist zu erwarten, dass dieses massive Verlieren bei der Europawahl auch die Kommunalwahlergebnisse im Trend mitbestimmt. Die SPD im Landkreis wird planmäßig am Dienstag alle Ergebnisse analysieren und über das weitere Vorgehen entscheiden“, sagte der SPD-Kreisvorsitzende Frank Roßner aus Pößneck.

Polarisierung in Bezug auf Klimawandel und Flüchtlingsaufnahme

„Auf den ersten Blick freue ich mich persönlich, dass das Votum pro Europa das Ergebnis dieser Europawahl in Deutschland ist. Für uns als FDP freue ich mich enorm über den Zuwachs gegenüber der vergangenen Wahl, ich persönlich hätte mir jedoch für die erste Hochrechnung noch ein bisschen mehr erhofft“, teilte Sandra Scherf-Michel aus Remptendorf mit.

„Wir hätten uns ein deutlich besseres Ergebnis gewünscht. Die Wahl hat gezeigt, dass es eine Polarisierung in Bezug auf die Themen Klimawandel und Flüchtlingsaufnahme gibt. Die Linke will in Zukunft zu diesen Themen sachliche Antworten liefern“, sagte Linke-Kreisvorsitzender Philipp Gliesing.

„Erfreulich aus grüner Sicht ist der Zuwachs an Stimmen. Erschreckend ist jedoch das Gesamtergebnis“, sagte Steve Richter, Sprecher der Grünen im Landkreis.

Im Saale-Orla-Kreis waren zur Europawahl 67.132 Personen ab 18 Jahren, zur Kreistagswahl 69.056 ab 16 Jahren und zu den Gemeinde- und Stadtratswahlen 68.987 Personen wahlberechtigt.

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