Schulen und Lehrer sollen aus einem Fragenpool auswählen können. Kritik gibt es am „Hin und Her“ des Landes.

Der Thüringer CDU-Vorsitzende Christian Hirte hat gefordert, den Schulen des Landes bei den anstehenden Abschlussprüfungen größere Freiheiten einzuräumen. „Wir können von den Schülern in den Klausuren und Prüfungen nicht Wissen verlangen, das mancherorts gar nicht oder nur teilweise gelehrt wurde“, sagte er dieser Zeitung.

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Hirte schlug vor, dass das Land nur einen zentralen Pool mit Prüfungsfragen vorgebe. „Die Lehrer entscheiden dann, welche Fragen sie davon verwenden“, sagte er. „Denn nur sie wissen am Ende, welchen Unterrichtsstoff sie in welcher Tiefe vermittelt haben.“ Dabei gehe es ausdrücklich nicht darum, flächendeckend das Niveau zu senken, sondern den Pädagogen mehr Verantwortung zu geben. Der Bundestagsabgeordnete verwies darauf, dass die Schüler von Schließungen, Distanzunterricht, Quarantänemaßnahmen und die Erkrankungen regional unterschiedlich betroffen seien. „Entsprechend lokal angepasst muss auch bei den Prüfungen vorgegangen werden.“

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Die Abschlussprüfungen in den 10. Klassen der Regelschulen und in den Abiturklassen sollen wie vorgesehen im Frühjahr stattfinden. Dasselbe gilt die Besondere Leistungsfeststellung in den 10. Klassen an den Gymnasien. Die zentralen Abiturprüfungen beginnen mit den Matheklausuren am 4. Mai. Der CDU-Vorsitzende warf der rot-rot-grüne Minderheitsregierung vor, die Schulen nur unzureichend auf die aktuelle Pandemiesituation zu haben. „Die Situation ist ein Riesendrama“, sagte er. So stehe der aktuelle Plan, die Winterferien vom 8. bis 13. Februar in den Januar zu verlegen, beispielhaft für den Zickzack-Kurs des Kabinetts, der die Menschen zunehmend verunsichere. Wie bei der Notbetreuung von Kindergarten- und Hortkindern sei auch hier keinerlei Strategie erkennbar, sagte Hirte dieser Zeitung.