Berlin. Vor vier Jahren wurden bei einem rechten Anschlag in Hanau neun Menschen ermordet. Diese Veranstaltungen gibt es 2024 zum Gedenken.

Vor fast vier Jahren ermordete ein Attentäter neun Menschen bei einem rechtsterroristischen Anschlag in Hanau. 2024 sind bundesweit Gedenkveranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen geplant, um an das Attentat zu erinnern und gegen Rechtsextremismus und Rassismus in Deutschland zu protestieren.

Hanau: Bundesweite Gedenkdemonstration geplant

Zur zentralen bundesweiten Gedenkdemonstration in Hanau ruft die Initiative 19. Februar Hanau, zu der Überlebende, Angehörige und deren Unterstützer gehören, auf. Sie soll schon am Samstag, dem 17. Februar, stattfinden. In ihrer Ankündigung verweist die Initiative auf die Wahlerfolge der AfD in Hessen und Bayern und die Correctiv-Recherche zum Geheimtreffen von Rechtsextremen in Potsdam.

Nach Hanau-Attenat:„Deutschland hat ein Rassismus-Problem“

Angesichts drohender weiterer Wahlerfolge der AfD in Brandenburg, Sachsen und Thüringen „ist eine breite Bewegung der Solidarität in der Migrationsgesellschaft notwendiger denn je“, so Said Etris Hashemi in einer Mitteilung der Initiative. Der Überlebende des Attentats in Hanau hat kürzlich auch ein Buch mit dem Titel „Der Tag, an dem ich sterben sollte“ veröffentlicht. So auch Çetin Gültekin, dessen Buch „Geboren, aufgewachsen und ermordet in Deutschland“ über seinen ermordeten Bruder Gökhan Gültekin erschienen ist.

  • Gedenkdemonstration – 4 Jahre nach dem rassistischen Anschlag vom 19.02.2020
  • Datum und Uhrzeit: 17. Februar 2024, 14 Uhr
  • Ort: Kurt-Schumacher-Platz, Hanau

Berlin: Mehrere Kundgebungen und Demonstrationen zu Hanau geplant

In Berlin finden am 19. Februar zwei Kundgebungen in Gedenken an Hanau statt. Ein Aufruf stammt von dem Zusammenschluss von Gruppen wie Ende Gelände, Seebrücke und We‘ll come united. Zum vierten Mal findet das Gedenken an Hanau auf dem Berliner Oranienplatz statt.

  • Gedenkkundgebung „oplatz4hanau“
  • Datum: 19. Februar 2024, 17-19 Uhr
  • Ort: Oranienplatz, Berlin-Kreuzberg

Zu einer weiteren Demonstration ruft neben Migrantifa, einer Gruppe, die 2020 als Antwort auf das Attentat in Hanau entstand, ein Bündnis verschiedener Gruppen, darunter Palästina Spricht und Global South United auf. Die Demonstration unter dem Motto „Vier Jahre Hanau – Die Konsequenz ist Widerstand“ beginnt an der S-Bahn-Station Sonnenallee und endet am Hermannplatz in Berlin-Neukölln.

  • Gedenkdemonstration „Vier Jahre Hanau – Die Konsequenz ist Widerstand“
  • Datum: 17:30 Uhr Gedenken, 19 Uhr Demonstration
  • Ort: S Sonnenalle, Berlin-Neukölln

Bayern: Demonstrationen in mehreren Städten

In München findet am 19. Februar um 18 Uhr die Gedenkdemonstration „Hanau erinnern, den Toten gedenken, Rassismus bekämpfen“ auf dem Goetheplatz statt. Unter dem Motto „Solidarität bedeutet zusammen stehen! – Gemeinsam gegen Rassismus und dessen Ursachen!“ soll In Nürnberg ebenfalls am 19. Februar um 18:30 Uhr auf dem Plärrer demonstriert werden.

Nordrhein-Westfalen: Vorabenddemonstration in Köln

In Köln wird schon am 16. Februar zum Vorabend der bundesweiten Demonstration in Köln protestiert. Anschließend ruft Migrantifa Köln zur gemeinsamen Busanreise von Köln nach Hanau am 17. Februar auf. Am 19. Februar, dem Jahrestag des Attentats selbst, findet in Siegen eine Gedenkdemonstration statt, die auf der Oberstadtbrücke starten und enden soll.

Hanau-Gedenken: Weitere Veranstaltungen in Deutschland

  • Braunschweig, 19. Februar, 17 Uhr, Kohlmarkt
  • Friedberg, 19. Februar, 18:30 Uhr, Europaplatz
  • Gießen, 19. Februar 17 Uhr, Berliner Platz
  • Hannover, 19. Februar, 17 Uhr, Halim-Dener-Platz
  • Jena, 19. Februar, 16 Uhr, Amo-Platz (Johannisstraße)
  • Lauf an der Pegnitz, 19. Februar, 14 Uhr, Oberer Marktplatz
  • Leipzig, 19. Februar, 18 Uhr, Rabet an der Grafittiwand (Thümmelstraße)
  • Osnabrück, 19. Februar, 17 Uhr, Bahnhofsvorplatz