Bremen. Bremens SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte verteidigt sein Amt. Die rechtspopulistischen Bürger in Wut erreichen fast 10 Prozent.

  • Bei der Landtagswahl in Bremen ist die SPD mit Spitzenkandidat Bovenschulte klare Siegerin geworden
  • Laut einer amtlichen Hochrechnung aus der Nacht zu Montag erzielte sie knapp 30 Prozent der Stimmen
  • Die rechtspopulistische Partei Bürger in Wut zieht erstmals in die Bürgerschaft ein

Bei der Wahl im Land Bremen ist die SPD der amtlichen Hochrechnung zufolge stärkste Kraft geworden. „Was für ein Tag, was für ein Ergebnis“, feierte SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte den Wahlsieg.

Die SPD in Bremen hat die Bürgerschaftswahl nach einer amtlichen Hochrechnung aus der Nacht zu Montag klar gewonnen. Nach den Vorhersagen von ARD und ZDF erreichten die Sozialdemokraten von Bürgermeister Andreas Bovenschulte am Sonntag 29,9 Prozent, während die CDU von Herausforderer Frank Imhoff auf 25,7 Prozent kam.

Die mit der SPD regierenden Grünen liegen demnach im Zwei-Städte-Land Bremen und Bremerhaven bei 11,7 Prozent. Die Linke als dritter Koalitionspartner erreicht im Landesparlament, das dort Bürgerschaft heißt, 11,2 Prozent.

Die Bürger in Wut (BiW) wachsen über Bremerhaven hinaus

Wahlplakate der „Bürger in Wut“ (BIW).
Wahlplakate der „Bürger in Wut“ (BIW). © dpa | Sina Schuldt

Die FDP liegt nach den Prognosen bei 5,2 Prozent der Stimmen. Die lokale rechtspopulistische Bewegung Bürger in Wut (BIW) gewann laut den Zahlen der amtlichen Hochrechnung 9,6 Prozent und zieht damit erstmals in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft ein. Die Partei profitiert davon, dass die in Bremen tief zerstrittene AfD nicht zur Wahl zugelassen wurde, weil aus ihren Reihen zwei konkurrierende Wahlvorschläge eingereicht worden waren.

Die BiW sind im Bundesland Bremen seit Jahren eine feste Größe im rechten Spektrum. Die 2004 gegründete Wählervereinigung verortet sich selbst zwischen CDU und AfD. Nach Einschätzung der Bundeszentrale für politische Bildung vertritt sie rechtspopulistische und wirtschaftsliberale Positionen. Der Zweistädte-Staat mit Bremen und Bremerhaven wird bislang von einer Koalition aus SPD, Grünen und Linken geführt. Lesen Sie dazu: Heizungsdebatte schadet den Grünen – über Bremen hinaus?

Die Hochrechnung auf Basis der ausgezählten Stimmen bis 0.30 Uhr sei repräsentativ und die letzte, die in der Nacht zum Montag veröffentlich wurde, sagte eine Sprecherin der Landeswahlleitung. Die Hochrechnungen sollten am Montagvormittag ab 10.30 Uhr fortgesetzt werden. Wegen des komplizierten Bremer Wahlsystems wird das vorläufige amtliche Endergebnis erst am Mittwoch erwartet. Bremen und Bremerhaven gelten als getrennte Wahlbereiche mit jeweils eigener Fünf-Prozent-Hürde. Eine Partei, die in einem Wahlbereich die Hürde überspringt, ist in der Bürgerschaft vertreten. (lah/mja/dpa)

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