Rund 1,7 Millionen Thüringer sind heute dazu aufgerufen, den nächsten Deutschen Bundestag zu wählen. Lesen Sie hier, wie der Wahltag in Thüringen verlief.

Viele Gemeinden in Thüringen bereits ausgezählt

In vielen Thüringer Gemeinden ist die Auszählung bereits beendet. Hier sind die Ergebnisse von A - Z:

Vorläufiges Endergebnis Ahlstädt:

Altenbeuthen:

Ballstedt:

Bechstedt:

Bremsnitz:

Borxleben:

Döschnitz:

Eberstedt:

Eichstruth:

Ellingshausen:

Gneus:

Goldisthal:

Göschitz:

Gösen:

Grobengereuth / Quaschwitz:

Grub:

Jenalöbnitz:

Kirschkau:

Marolterode:

Mehna:

Mönchpfiffel-Nikolausrieth:

Niederbösa:

Riethgen:

Röhrig:

Rosendorf:

Schleifreisen:

Schmieritz:

Schwarzbach:

Seitenroda:

St. Bernhard:

Tautendorf:

Thierschneck:

Thissa:

Wiesenthal:

Zimmern:

19.20 Uhr: Böses Erwachen bei der Thüringer Linken

Ein böses Erwachen erlebte die Linkspartei in Erfurt. Der selbstbewusste Landesverband musste bei der Prognose um 18 Uhr mit Erschrecken zur Kenntnis nehmen, dass die Partei um den Einzug in den Bundestag bangt. Nur 5 Prozent: Schweigen und entsetzte Gesichter zeigten, dass die Realität die Anwesenden bei der Wahlparty hart getroffen hat.

19.10 Uhr: Positives Fazit und etwas Kritik nach Wahl in Gera

Während die Auszählung in den Geraer Wahllokalen läuft, zeigt sich der Wahlbeauftragte der Stadt insgesamt zufrieden mit dem Wahlablauf. Sicher gehe es nie ganz ohne Kritik, sagt Norbert Gleinig und nennt die Umzüge mancher Wahllokale und die Ausschilderung als kleinere Punkte. Dennoch sei alles gut organisiert gewesen, so dass auch nichts nachgeordert werden musste. Gleinig dankte den rund 750 Wahlhelfern.

18.30 Uhr: Schneider: "Starker Auftrag" für SPD

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sieht in ersten Prognosen nach der Bundestagswahl einen "starken Auftrag" für die SPD. "Es gibt einen ganz klaren Zuspruch der Wählerinnen und Wähler für Olaf Scholz als Bundeskanzler", sagte Schneider am Sonntag im MDR. Dafür müsse man sich nur die Balken ansehen, argumentierte Schneider. Er sprach von einem "wahnsinnigen Aufholkampf" der SPD. Der gebürtige Thüringer trat im Wahlkreis Erfurt – Weimar – Weimarer Land II an.

18.28 Uhr: Dermsdorf als erstes fertig ausgezählt

Als erster fertig mit dem Auszählen der Stimmen war im Wahlkreis 191 der Wahlvorstand in Dermsdorf. Er meldete um 18.17 Uhr. Von 101 Wahlberechtigten hatten 67 ihre Stimme abgegeben, das sind 66,3 Prozent. Die meisten Erststimmen entfielen auf Torben Braga (AfD) mit 35,8 Prozent, gefolgt von Mike Mohring (20,9 Prozent) und Ralph Lenkert (14,9 Prozent). Eine Minute später meldete erwartungsgemäß Wenigensömmern als erster Sömmerdaer Stimmbezirk seine Zahlen. Von 228 Berechtigten hatten 117 gewählt. Mit 42 die meisten Erststimmen holte auch hier Torben Braga, Mike Mohring erhielt 23 Stimmen, Holger Becker (SPD) auf Platz drei 18 Stimmen.

18.25 Uhr: 100 Prozent Wahlbeteiligung in Eichsfelder Gemeinde

Im Eichsfeld hat es die kleine Gemeinde Eichstruth geschafft, alle 69 Wähler ohne Sperrvermerk bis 18 Uhr an die Wahlurne zu bringen. Damit ist im Lokal eine Wahlbeteiligung von 100 Prozent erreicht worden. Eichstruth hat 73 Wahlberechtigte, vier hatten im Vorfeld Briefwahl beantragt.

18.20 Uhr: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Union und SPD

Hochspannung bei der Bundestagswahl: Union und SPD liefern sich Prognosen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die CDU/CSU stürzt nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel mit Armin Laschet auf ein Rekordtief, liegt aber trotzdem fast gleichauf mit der SPD. Die legt mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz deutlich zu. Die Grünen erobern den dritten Platz vor FDP, AfD und Linken. Deutschland steht nun vor einer schwierigen Regierungsbildung. Nach den Prognosen von ARD und ZDF verbessert sich die SPD 25 bis 26 Prozent (2017: 20,5 Prozent). Die CDU/CSU fällt auf 24 bis 25 Prozent (32,9). Die Grünen fahren mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin 14,5 bis 15 Prozent ein (8,9). Die FDP verbessert sich auf 11 bis 12 Prozent (10,7). Die AfD, bisher drittstärkste Kraft, kommt auf 10 bis 11 Prozent (12,6). Die Linke rutscht auf 5 Prozent ab (9,2). Die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag ändern sich damit deutlich, die Sitzverteilung hängt aber unter anderem davon ab, ob es die Linke ins Parlament schafft. Wahlforscher weisen außerdem darauf hin, dass die 18-Uhr-Prognosen wegen vieler Briefwähler unsicherer sein könnten als früher.

18.15: Grüne könnten in Berlin nächsten Oberbürgermeister stellen

Die ersten Prognosen zur Wahl in Berlin zeigen nach aktuellem Stand zwei mögliche Wahlsieger: Deutlich steigern können sich nach der Prognose die Grünen, die 23,5 Prozent erhalten und damit ihr letztes Ergebnis von 2016 um mehr als acht Prozent steigern können. Zwischen den Grünen und der von Franziska Giffey geführten Berliner SPD läuft den Prognosen zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Wahlsieg.

18.13 Uhr: SPD siegt klar bei Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern

Die SPD von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern klar gewonnen. Laut einer ZDF-Prognose erzielten die Sozialdemokraten am Sonntag zudem einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zur vorherigen Landtagswahl 2016 und haben nun mehrere Möglichkeiten zur Regierungsbildung. Der bisherige Koalitionspartner CDU erlitt dagegen erneut Stimmenverluste und steht vor dem schlechtesten Ergebnis im Nordosten seit der Wiedervereinigung. Der Prognose (18 Uhr) zufolge kommt die SPD auf 39,0 Prozent. Sie legt damit gegenüber der Wahl von 2016 kräftig zu, damals entschied sie die Abstimmung mit 30,6 Prozent für sich. Die CDU mit ihrem Landesvorsitzenden Michael Sack als Spitzenkandidat erhielt laut Prognose 14,0 Prozent der Stimmen - 2019 stand sie noch bei 19,0 Prozent. Die Partei bleibt damit erneut hinter der AfD zurück, die laut Prognose auf 17,0 Prozent kommt. Auch sie büßt damit gegenüber der Wahl von 2016 ein.

18.10 Uhr: Wahllokale geschlossen – Stimmenauszählung in Thüringen beginnt

In Thüringen beginnt die Auszählung der abgegebenen Stimmen für die Bundestagswahl. Um 18 Uhr schlossen am Sonntag die gut 2400 Wahllokale im Freistaat, in denen die Wahlberechtigten seit dem Morgen ihre Stimmzettel ausfüllen konnten. Zehntausende Menschen hatten bereits zuvor per Briefwahl abgestimmt. Bis 16 Uhr lag die Wahlbeteiligung laut Landeswahlleiter bei 66,2 Prozent. In Thüringen waren rund 1,7 Millionen Menschen ab 18 Jahren wahlberechtigt. In den acht Thüringer Wahlkreisen traten 88 Bewerber um ein Direktmandat für den Bundestag an. Über die 19 Landeslisten von Parteien traten 226 Bewerber an, darunter 65, die sich auch um ein Direktmandat bewarben.

18.05 Uhr: Thüringer SPD-Chef Maier: "Wir sind wieder da!"

Jubel herrschte bei der Wahlparty der Thüringer SPD im Erfurter Zughafen nach Bekanntwerden der ersten Prognose. Dabei liegt die Partei nach monatelangem Vorsprung nach ersten Zahlen mit 25 Prozent gleich auf mit der CDU/CSU. SPD-Landeschef Georg Maier reagierte dennoch euphorisch auf die erste Prognose. "Wir sind wieder da!", rief er im Erfurter Zughafen vor etwa 150 Parteimitgliedern. Er erinnerte an die schlechten Umfragen für die Sozialdemokraten vor zwei Monaten. "Wir haben das Ding komplett gedreht", rief er. Allerdings, das fügte er hinzu, angesichts der knappen Zahlenlage müsse man "demütig" bleiben.

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18 Uhr: Erste Prognose: CDU/CSU und SPD gleich auf, Linke muss zittern

SPD: 25 %

CDU/CSU: 25 %

B90/Grüne: 15 %

FDP: 11 %

AfD: 11 %

Linke: 5 %

Andere: 8 %

17.45 Uhr: Deutlich mehr Briefwähler im Wahlkreis 191

Der Anteil der Briefwähler war auch im Wahlkreis 191 (Jena - Sömmerda - Weimarer Land I) deutlich höher als bei vergangenen Wahlen. Sonst habe er immer bei knapp 20 Prozent gelegen, diesmal betrug er am 22. September schon mehr als 20 Prozent, sagte am Nachmittag Kreiswahlleiter Marko Braun. Rund 40.000 Wahlbriefe waren bis zu diesem Tag schon eingegangen. 60.000 der insgesamt knapp 199.000 Wahlberechtigten im Wahlkreis 191 hatten die Unterlagen beantragt.

17.40 Uhr: Urkunde und Abzeichen für verdiente Wahlhelfer in Hermsdorf

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Seit 1990 sind Lutz Klecha, Birgit Haubrich, Helga Hahn, Hanno Richter und Thomas Broßmann bei jeder Wahl gemeinsam im Einsatz. Im Wahlbezirk 4 in der Bibliothek in Hermsdorf waren sie auch am 26. September zur Bundestagswahl 2021 anzutreffen. Für sie gab es dieses Mal nicht nur eine Urkunde als Dank und zur Anerkennung für den ehrenamtlichen Einsatz als Mitglied des Wahlvorstandes, sondern auch das Abzeichen der Wahlhelferinnen und Wahlhelfer.

17.30 Uhr: Wählerin zeigt DDR-Personalausweis vor

In der Landgemeinde Sonnenstein im Landkreis Eichsfeld haben alle kleinen Gemeinden die 50 notwendigen Wählerstimmen erreicht. Von den 3733 Wahlberechtigten insgesamt haben 959 die Briefwahl genutzt. Überall ist es ruhig geblieben, es gab keinen Unmut wegen der Coronaregelungen. In einem Wahllokal der Stadt Leinefelde-Worbis erschien eine ältere Dame, die, um sich ausweisen zu können, ihren Personalausweis mitbrachte. Der war allerdings seit 40 Jahren abgelaufen und stammte noch aus der DDR.

17.25 Uhr: Entscheidung über abgebende Wahlbezirke im Kreis Sömmerda

Aus den 318 Urnenwahlbezirken des Wahlkreises 191 (Jena - Sömmerda - Weimarer Land I) waren Kreiswahlleiter Marko Braun bis zum Nachmittag keine größeren Probleme oder Vorkommnisse gemeldet worden. Es habe mit den Wahlvorständen nur einen Austausch über die üblichen formellen Fragen und kleinere Dinge gegeben. Gespannt war der Kreiswahlleiter, ob es im Wahlkreis Stimmbezirke geben würde, in denen weniger als 50 Stimmzettel in der Urne landeten. Sie dürfen laut Bundeswahlordnung nicht allein, sondern müssen zusammen mit den Stimmen aus einem Nachbarbezirk ausgezählt werden, weil das Wahlgeheimnis sonst nicht mehr vollumfänglich gewahrt sein könnte. Während es in Sömmerda im Vorfeld Zusammenlegungen von Stimmbezirken gab, um eine solche Situation zur vermeiden, habe man im ländlichen Raum kleine Orte wie Schafau oder Büchel dennoch als Stimmbezirk belassen, so Marko Braun. Gegen 17 Uhr wollte er mit den Wahlverantwortlichen in diesen Stimmbezirken sprechen, ob sich eine Zahl von weniger als 50 Stimmzetteln abzeichne. Sollte dies der Fall sein, werde er anordnen, welcher Wahlbezirk den kleinen Bezirk aufnimmt. Dann wird die Wahlurne mit den weniger als 50 Stimmen dorthin gebracht und gemeinsam mit den im aufnehmenden Bezirk abgegebenen Stimmen ausgezählt.

17.20 Uhr: 83 Prozent Wahlbeteiligung in Heiligenstädter Wahllokal

In der Eichsfelder Kreisstadt Heiligenstadt lag die Wahlbeteiligung um 16 Uhr bei 71,6 Prozent. Am höchsten war sie im Ortsteil Flinsberg mit 83,3 Prozent. Dort hatte man im Vorfeld gebangt, ob 50 Stimmen zusammenkommen. Um 16 Uhr waren es 80. Auch in der VG Uder freut man sich, dass überall die erforderlichen Stimmen zusammenkamen, ohne dass eine Wahlurne in ein anderes Wahllokal zum Auszählen gebracht wurde. In Eichstruth gibt es traditionell nur wenige Briefwähler. "Und ob wir die 50 Stimmen schaffen", hatte sich Bürgermeisterin Nancy Riethmüller (parteilos) schon im Vorfeld optimistisch gezeigt. Um 16 Uhr hatten 66 der 69 noch verblieben Urnenwähler ihre Stimme abgegeben. Auch Schönhagen hat es geschafft, die 50 Stimmen zu knacken. Wie VG-Chef Thomas Heddergott verrät, wollen die Thalwender Schönhagen "einen ausgeben", weil sie deren Stimmen nicht mitzählen müssen. Von allen 1046 in der VG Uder angeforderten Briefwahlunterlagen seien 100 Prozent zurückgekommen. Insgesamt, also inklusive Briefwähler, liegt die Wahlbeteiligung in der VG Uder bei 73,36 Prozent.

17.15 Uhr: Schlangen vor den Urnen in Weimar

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Mit Gelassenheit nahmen die Weimarer in den beiden Wahllokalen in der Park-Regelschule am Rathenauplatz hin, dass sich dort am späteren Vormittag Schlangen gebildet hatten. „Das geht schnell“, kommentierte ein Wähler die Wartezeit von etwa 10 Minuten. Draußen vor dem Gelände konnten alle nochmals ihre Stimme abgeben: Aktivisten von Radentscheid Weimar sammelten dort Unterschriften für ihr Bürgerbegehren.

17 Uhr: Wahlbeteiligung um 16 Uhr bei rund 66 Prozent

Bis 16 Uhr haben nach Angaben des Landeswahlleiters in Thüringen 43,7 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem der 2400 Wahllokale abgegeben. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2017 betrug die Urnenwahlbeteiligung zur selben Zeit 45,5 Prozent. Allerdings sind in diesen Zahlen die Briefwähler nicht enthalten. Wegen des höheren Anteils in diesem Jahr haben bis 16 Uhr insgesamt rund 66,2 Prozent der Wahlberechtigten Ihre Stimme abgegeben (2017: 60,6 Prozent).

16.50 Uhr: Hohe Wahlbeteiligung auch im Eichsfeld

Im Landkreis Eichsfeld zeichnet sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. In Dingelstädt lag der Wert um 16 Uhr inklusive der Briefwähler bei 70 Prozent, in der VG Uder bei 73,36 Prozent. In Leinefelde, das mit den Ortsteilen insgesamt 17 Wahllokale hat (davon vier Briefwahllokale), lag die Wahlbeteiligung insgesamt mit Briefwahl bei 69,43 Prozent. Vor vier Jahren lag sie um 18 Uhr bei 71,9 Prozent. Die höchste Beteiligung hatte Breitenholz mit 74,26 Prozent ohne Briefwähler, gefolgt von Kirchohmfeld mit 72,37 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligung im Stadtgebiet gab es in der Südstadt, im WVL-Wahllokal, mit 46,66 Prozent und in der SBBS mit 51,03. Das kleinste Wahllokal ist Kaltohmfeld mit 130 Wahlberechtigten, allerdings gab es dort um 16 Uhr 71 Prozent Wahlbeteiligung.

16.40 Uhr: Mehrere Wahlvorstände ordern Stimmzettel nach

Gleich mehrere Wahlvorstände orderten am Sonntag im Wahlkreis 191 (Jena - Sömmerda - Weimarer Land I) Stimmzettel nach. „Überall platzen die Stimmbezirke aus den Nähten, das hatte ich in der ganzen Zeit als Kreiswahlleiter noch nie“, so Marko Braun. Das könnte für eine hohe Wahlbeteiligung sprechen, in mindestens einem Fall habe man aber auch den Anteil der Briefwähler falsch eingeschätzt. Es seien dann doch mehr Wahlberechtigte zur Urne gegangen als erwartet. Die Gefahr, das die Stimmzettel nicht ausreichen, habe aber zu keiner Zeit bestanden. „Dazu bin ich zu lange im Geschäft, natürlich ist noch eine ausreichende Reserve vorhanden“, so Braun. In der Vergangenheit musste diese Reserve nie angegriffen werden, diesmal ist der Kreiswahlleiter froh, dass er sie hatte.

16.30 Uhr: Wahllokal mit Ausblick

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Als kleines Erlebnis empfanden etliche Wähler den Urnengang im Hochschulzentrum am Horn, weil sie es bisher noch nie von innen gesehen hatten. Statt im Kursana-Domizil war das Wahllokal in der ehemaligen Streichhan-Kaserne in der Cafeteria in der dritten Etage eingerichtet worden: toller Blick aus dem gläsernen Fahrstuhl über Weimar sowie Klaviertöne und Gesang aus dem benachbarten Orchesterprobenraum inklusive.

16.15 Uhr: In Apolda ist Stimmzettel-Nachschub nötig

Offenbar eine hohe Wahlbeteiligung ist in der Stadt Apolda zu erwarten. So hieß es aus der Verwaltung, dass in einigen Wahllokalen am Nachmittag noch Stimmzettel nachgeliefert werden mussten, was reibungslos klappte, so dass jeder Bürger, der wählen wollte, das auch zügig tun konnte. Man war zunächst von 60 Prozent Beteiligung ausgegangen. Nun laufe man aber voraussichtlich auf etwas über 70 Prozent zu. Das sei eine erfreuliche Entwicklung.

16 Uhr: Graffiti vor mehr als 30 Wahllokalen in Jena

Die Jenaer Wahllokale sind ausreichend mit Stimmzetteln ausgestattet. Wie Jenas Wahlleiter Matthias Bettenhäuser sagt, wurden so viele verteilt, "sodass eine 90-prozentige Wahlbeteiligung möglich wäre". Ein Ärgernis waren dagegen Graffiti vor mindestens 30 Wahllokalen. Unbekannte hatten Sprüche wie "Klimazerstörung ist wählbar" aufgebracht. Der Kommunalservice Jena war im Einsatz, um die Schmierereien so weit es geht zu beseitigen.

15.50 Uhr: Zum Wählen in die Kirche

In Zschorgula, einem Ortsteil der Stadt Schkölen, kamen Bürger am 26. September nicht zum Gottesdienst in die Kirche, sondern um ihre zwei Stimmen für die Bundestagswahl abzugeben. Weil das Dorfgemeinschaftshaus seit 2018 auf einem Privatgrundstück steht, konnte es nicht als Wahllokal genutzt werden. Die Eigentümerin möchte nicht, dass Wählerinnen und Wähler über ihr Grundstück laufen um das Dorfgemeinschaftshaus – in diesem Fall das Wahllokal – zu erreichen, dass der Stadt Schkölen gehört.

15.45 Uhr: Erstwählerin mit 17 Jahren

Pauline Wogawa ist am Wahlsonntag Erstwählerin, allerdings nur für die Ortsteilwahl in Debschwitz. Mit 17 Jahren darf sie ihre Stimme für den Ortsteilbürgermeister abgeben, für den Bundestag aber nicht.

15.40 Uhr: Wählen auf dem Dachboden der Feuerwehr

Quasi auf dem Dachboden der Feuerwehr wurde im Apoldaer Ortsteil Schöten gewählt. Dort hatten am Mittag unter anderem Yves Schreiber und Torsten Kunze Dienst. Weil der Andrang der Wähler über Mittag etwas abflaute, nutzten sie die Pause, um auf der Treppe ein wenig die Spätsommer-Sonne zu genießen.

Wahlhelfer Yves Schreiber und Torsten Kunze.
Wahlhelfer Yves Schreiber und Torsten Kunze. © Dirk Lorenz-Bauer

15.20 Uhr: Wahlbeteiligung über Niveau von 2017

Bis 14 Uhr haben nach Angaben des Landeswahlleiters in Thüringen 34,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem der 2400 Wahllokale abgegeben. Bei der vergangenen Bundestagswahl in 2017 betrug die Urnenwahlbeteiligung zur selben Zeit 35,8 Prozent. Allerdings sind in diesen Zahlen die Briefwähler nicht enthalten. Wegen des höheren Anteils in diesem Jahr haben bis 14 Uhr insgesamt rund 57,0 Prozent der Wahlberechtigten Ihre Stimme abgegeben (2017: 50,9 Prozent).

15.18 Uhr: Landkreis Altenburger Land stellt Masken für Wählende

Vom Landkreis Altenburger Land gab es für die Bundestagswahl am 26. September medizinische Masken. In großen Mengen wurden die den Städten und Gemeinden zur Verfügung gestellt. Wähler, die ohne Mund-Nasen-Schutz ins Wahllokal gekommen waren, konnten auf diese Weise dennoch ihre Stimmen abgeben.

15.15 Uhr: Mann beleidigt Wahlhelfer nach Hinweis auf Maskenpflicht

Bislang ist die Wahl in Thüringen ruhig verlaufen. Doch gegen 14.45 Uhr gab es einen Vorfall in einem Wahllokal in der Leinefelder Südstadt im Echsfeld. Laut Polizei hatte ein sogenannter "Maskenverweigerer" den Schutz unter der Nase getragen. Als die Wahlhelfer ihn aufmerksam machten, habe er diese beleidigt.

15.10 Uhr: Drei Bundestagsabgeordnete in einem Wahlkreis

Sie sitzen bereits im Bundestag und wollen dort auch wieder hin: Die Abgeordneten Volkmar Vogel (CDU), Elisabeth Kaiser (SPD) und Stephan Brandner (AfD) konkurrieren im Wahlkreis 194 Gera-Greiz-Altenburger Land mit sieben weiteren Kandidaten um das Direktmandat bei der Bundestagswahl 2021. Alle drei haben am Wahlsonntag in ihren Heimat-Wahlbezirken abgegeben.

Volkmar Vogel (CDU), Elisabeth Kaiser (SPD) und Stephan Brandner (AfD) bei der Stimmabgabe.
Volkmar Vogel (CDU), Elisabeth Kaiser (SPD) und Stephan Brandner (AfD) bei der Stimmabgabe. © Peter Michaelis

15 Uhr: Ramelow gibt Stimme in Moritzschule in Erfurt ab

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat am Sonntag seine Stimme in der Moritzschule in Erfurt abgegeben. Gemeinsam mit seiner Frau Germana Alberti vom Hofe und Hund Attila kam er zum Wahllokal.

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14.45 Uhr: Eisbecher für die Wahlhelfer in Eberstedt

Marita Frisch (links) und Heike Eichler im Wahllokal Eberstedt.
Marita Frisch (links) und Heike Eichler im Wahllokal Eberstedt. © Dirk Lorenz-Bauer

Ruhig verlief bislang die Wahl im Altkreis Apolda. Zahlreiche Bürger nutzten bereits am Vormittag die Gelegenheit, um ihre Stimmen abzugeben. In Eberstedt (Landgemeinde Bad Sulza) wurden die Wahlhelferinnen Heike Eichler, Marita Frisch, Sylvia Drößiger und Claudia Kranich in der Loge – dort befindet sich das Wahllokal des Dorfes – mit Eisbechern versorgt. Diesen besonderen Service für die fleißigen Damen übernahm Dietmar Drößiger. Beim Damen-Quartett kam das natürlich gut an.

14.30 Uhr: Auffällige Zahl von Wählern mit Wahlschein in Gera

Laut Norbert Gleinig, dem Wahlbeauftragten der Geraer Stadtverwaltung, lief die Wahl in Gera bis zum frühen Nachmittag störungsfrei. Allerdings habe es eine auffallende Zahl von Wählern gegeben, die mit dem Wahlschein ins Wahllokal kamen, die also im Vorfeld die Briefwahl beantragt hatten, aber nicht per Briefwahl gewählt hätten. So zu wählen sei prinzipiell möglich, erfordere aber von den Wahlvorständen erhöhte Aufmerksamkeit.

14 Uhr: Wahlurnen auf Reisen

Wer heute in kleineren Wahlbezirken als Beobachter der Stimmauszählung dabei sein will, der sollte etwas vor 18 Uhr im Wahllokal sein. Denn: Möglicherweise findet die Auszählung an einem anderen Ort statt. Grund dafür: Der Paragraf 68 der Bundeswahlordnung. Die Vorgabe besagt, dass Wahlurnen, in denen weniger als 50 Stimmzettel liegen, in einem Nachbarbezirk zusammen mit den dort abgegebenen Stimmen ausgezählt werden müssen. Das könnte in 30 bis 50 Wahlbezirken der Fall sein.

13.41 Uhr: Wahlbeteiligung bis Mittag liegt bei rund 47 Prozent

Bis 12 Uhr haben rund 24,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme in einem Wahllokal abgegeben, teilte Landeswahlleiter Günter Krombholz. Die Briefwähler sind bei diesem Ermittlungsergebnis nicht enthalten. 2017 hatte die Wahlbeteiligung zur selben Zeit bei 24,5 Prozent gelegen. Aufgrund des höheren Anteils an Briefwählern liegt die Wahlbeteiligung mit 47,1 Prozent aktuell deutlich höher als 2017 (39,5 Prozent).

13.38 Uhr: Fast eine halbe Stunde zu früh im Wahllokal in Ponitz

Im Altenburger Land hat es eine Ponitzerin wohl kaum erwarten können, ihre Stimme abzugeben: „Eine ältere Frau war schon kurz nach halb 8 da, sie hat sich wohl in der Zeit vertan“, erzählt Philip Müller, der stellvertretende Wahlvorstand, schmunzelnd und fügt an: „Sie musste etwas warten. Da konnte sie sich den Sonnenaufgang in Ruhe angucken und alles war gut.“

13.23 Uhr: Bis 12 Uhr 50 Prozent Wahlbeteiligung in Eisenach

Die Wahlbeteiligung an der heutigen Bundestagswahl liegt zum Zeitpunkt 12 Uhr in der Stadt Eisenach bei 50,27 Prozent. (inklusive Briefwahl 50,27 Prozent; davon Urnenwähler von 8 bis 12 Uhr: 18,45 Prozent). Die Gesamtzahl der Wahlberechtigten in Eisenach beträgt 32.390 (PR).

13.01 Uhr: Teils lange Warteschlangen in Gera

Besonders in den Vormittagsstunden haben sich wegen der Zutrittsregeln an verschiedenen Wahllokalen in Gera teils lange Warteschlangen gebildet, so an der Berufsschule Technik, Schulteil Richterstraße und an der Debschwitzer Hans-Christian-Andersen-Grundschule (Foto), in der gleich drei Wahllokale eingerichtet wurden (mh).

Besonders in den Vormittagsstunden haben sich wegen der Zutrittsregeln an verschiedenen Wahllokalen in Gera teils lange Warteschlangen gebildet, so an der Berufsschule Technik, Schulteil Richterstraße (Foto rechts), und an der Debschwitzer Hans-Christian-Andersen-Grundschule (Foto links), in der gleich drei Wahllokale eingerichtet wurden.
Besonders in den Vormittagsstunden haben sich wegen der Zutrittsregeln an verschiedenen Wahllokalen in Gera teils lange Warteschlangen gebildet, so an der Berufsschule Technik, Schulteil Richterstraße (Foto rechts), und an der Debschwitzer Hans-Christian-Andersen-Grundschule (Foto links), in der gleich drei Wahllokale eingerichtet wurden. © Marcel Hilbert

12.46 Uhr: Gute Wahlbeteiligung im Eichsfeld

Eine relativ gute Wahlbeteiligung bis 12.30 Uhr meldet die Landgemeinde Stadt Dingelstädt im Landkreis Eichsfeld. Trotz des hohen Briefwahlaufkommens seien auch die Wahllokale gut besucht. Im Deutschen Haus, so Verwaltungsleiter Michael Groß, sei man bereits bei 36 Prozent, im Schnitt bei etwas über 20 Prozent. Rechne man die bislang eingegangenen Briefwahlunterlagen mit dazu, so hätten bereits die Hälfte aller Stimmberechtigten in Dingelstädt und den Ortschaften ihre Stimme abgegeben.In der Eichsfelder Kreisstadt Heiligenstadt liegt die Wahlbeteiligung kurz nach dem Mittag insgesamt bei knapp 30 Prozent. In den einzelnen Lokalen aber variiert dieser Wert. Bislang hat Flinsberg mit 13,2 Prozent die geringste Beteiligung, die höchste gibt es in der Stadthalle mit 39,6 Prozent.

12.05 Uhr: Erfurt: Ein Kuli für jeden Wähler vom Bundeswahlleiter und Brieföffner als Hauptwerkzeug

Mit Öffnung der Wahllokale sind die Vorbereitungen zur Bundestagswahl auch in Erfurt abgeschlossen. Die bedachten auch, dass Wahlhelfer ihre Brötchenmesser zu Hause lassen konnten.

11.21 Uhr: Gemeinde im Eichsfeld verzichtet auf Wahllokal

Im Landkreis Eichsfeld hat eine Gemeinde bereits im Vorfeld auf ein eigenes Wahllokal verzichtet. In Asbach-Sickenberg, so erklärt Thomas Heddergott, Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Uder, gebe es traditionell einen so hohen Anteil an Briefwählern, dass bereits bei vergangenen Wahlen mitunter die nun neue magische Grenze von 50 abgegeben Stimmen kaum erreicht wurde. Darum wählen die Asbach-Sickenberger im Nachbarort Dietzenrode-Vatterode. Nach der neuen Regel müssen Urnen mit weniger als 50 vor Ort abgegebenen Stimmen verschlossen ins nächstgelegene Wahllokal gebracht werden, um das Wahlgeheimnis zu wahren. Dort werden die Stimmen aus beiden Wahllokalen gemeinsam ausgezäht.

Eine weitere kleine Gemeinde in der VG Uder im Landkreis Eichsfeld, bei der nicht sicher ist, ob die 50 mindestens geforderten abgegebenen Stimmen erreicht werden, ist Schönhagen. Doch sollte der Fall eintreten, dann kann die Wahlurne aber nicht ins nächstgelegene Dorf Birkenfelde gebracht werden, sondern muss bis nach Thalwenden transportiert werden. Denn Birkenfelde ist eines der repräsentativen Wahllokale mit anderen Stimmzetteln (tis).

11.01 Uhr: Mehrere Bürgermeister werden heute gewählt

Neben Bundestagswahl gibt es auch Bürgermeisterwahlen in Weißensee und in Kleinneuhausen im Kreis Sömmerda, in Kutzleben und Klettstedt im Unstrut-Hainich-Kreis, in Wünschendorf im Landkreis Greiz und in Obermaßfeld/Grimmenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. In Goldisthal im Kreis Sonneberg steht laut MDR eine Bürgerbefragung über einen möglichen Kreiswechsel an. Die Einwohner können darüber abstimmen, ob der Ort Fusionsgespräche mit Großbreitenbach im Ilm-Kreis aufnehmen soll. Auch werden Ortsteilbürgermeister oder Ortsteilräte gewählt, etwa im Gerader Stadtteil Debschwitz.

10.45 Uhr: 81 Geraer Wahllokale geöffnet

In 81 Wahllokalen können seit dem Morgen die Geraer ihre Kreuze machen. Der Start sei reibungsfrei verlaufen, hieß es am Vormittag: In Gera zu dieser Wahl rund 74.500 Wahlberechtigte, bis Mitte der Woche hatten bereits über 16.000 Menschen in der Stadt Briefwahlunterlagen beantragt (mh).

9.44 Uhr: Alle Direktkandidaten und Listenkandidaten der Thüringer Parteien

Lesen Sie hier in unserem großem Überblick, welcher Direktkandidat in Ihrer Region antreten und welche Kandidaten auf den Wahllisten der Parteien stehen, die mit der Zweitstimme in den Bundestag einziehen könnten.

9.10 Uhr: 2400 Wahllokale für Bundestagswahl seit 8 Uhr in Thüringen geöffnet: Maskenpflicht

Die mehr als 2400 Wahllokale in Thüringen haben geöffnet. Etwa 1,7 Millionen Thüringer Wahlberechtigte sind dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben und dadurch über die Zusammensetzung des Bundestages mit zu entscheiden. In den acht Thüringer Wahlkreisen werben 88 Direktkandidaten um ein Direktmandat für das Parlament. Mit Landeslisten treten 19 Parteien an. Bis 18 Uhr bleiben die Wahllokale geöffnet. In den Wahllokalen des Freistaates gilt eine Maskenpflicht. Eine 3G-Regelung gibt es aber nicht.

9 Uhr: Wahlvorstand hinter Glas

Im Wahllokal in Possendorf bei Weimar sitzt wegen Corona auch der Wahlvorstand hinter Glasabtrennungen.

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© Sibylle Göbel

8.44 Uhr: Bundestagswahl in Deutschland: Alle aktuellen Entwicklungen im Blog

Lesen Sie hier alle Entwicklungen zum Kopf- an Kopf-Rennen zur Bundestagswahl in Deutschland in unserem Blog zu den deutschlandweiten Entwicklungen.

Die Bundestagswahl in Zahlen

  • um 12, 14 und 16 Uhr gibt es Zwischenstände zur Wahlbeteiligung in Thüringen
  • 18 Uhr schließen die Wahllokale und die öffentliche Stimmenauszählung beginnt
  • ab 18.10 Uhr: Präsentation der aktuellen Zwischenergebnisse nach Wahlkreisen und Gemeinden als Tabellen und Grafiken
  • ab 22.30 Uhr: Bereitstellung des vorläufigen amtlichen Ergebnisses der Bundestagswahl 2021 in Thüringen
  • 24,6 Prozent der Wahlberechtigten haben Briefwahlunterlagen beantragt (Stand: 24.9.2021)
  • 299 Wahlkreise gibt es bundesweit zur Bundestagswahl 2021
  • 128 Wahl- und Briefwahlbezirke wurden für die repräsentative Wahlstatistik ausgewählt
  • über 2400 Wahllokale werden geöffnet sein
  • rund 30.000 Wahlhelfer werden am Wahlsonntag tätig sein

Wie funktioniert die Bundestagswahl im Freistaat?

Mit der Erststimme wählen sie einen der Direktkandidaten, die in ihrem jeweiligen Wahlkreis antreten. In Thüringen gibt es 88 Bewerber für ein Direktmandat. Mit der Zweitstimme soll eine Partei gewählt werden. Diese Stimme entscheidet mit darüber, in welchem Maße die Parteien im Bundestag vertreten sein werden. Nach Angaben des Landeswahlleiters stehen im Freistaat insgesamt 19 Parteien mit eigenen Landeslisten zur Wahl sowie einige Einzelkandidaten.

Können Briefwähler am 26. September trotzdem ins Wahllokal gehen?

"Sie können die Briefwahl so machen, wie es angedacht ist, oder sie füllen die Briefwahlunterlagen aus und geben diese dann am Wahltag in der jeweiligen Gemeindeverwaltung ab, nicht im Wahllokal", sagte Krombholz. Briefwähler seien im Wählerverzeichnis bereits als solche registriert. "Durch das hohe Briefwahlaufkommen stellen sich schon jetzt hohe Herausforderungen an die Gemeinden", sagte Krombholz. Der Landeswahlleiter betonte, dass auch die Auszählung der Briefwahlstimmen öffentlich stattfindet und durch Bürger oder Wahlbeobachter verfolgt werden. Wähler, die sich für den klassischen Gang zur Wahlurne entscheiden, können auch ohne ihre Wahlbenachrichtigung ihre Stimme abgeben - zum Beispiel, falls sie ihre Benachrichtigung nicht mehr finden. Wichtig ist, den Personalausweis oder Reisepass dabei zu haben.

Über 60.000 Erstwähler in Thüringen

Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 sind rund 1,7 Millionen Menschen in Thüringen Wahlberechtigt, darunter gut 63.600 Erstwähler. Die größte Gruppe der Wähler stellen in Thüringen die 45- bis unter 65-Jährigen mit rund 36 Prozent, weitere 33 Prozent sind älter als 65 Jahre.

Maskenpflicht, Abstand und eigener Stift

Die Bundestagswahl wird erstmals unter Corona-Bedingungen stattfinden. Das heißt, dass während des Aufenthalts in Wahlgebäuden und Wahlräumen dauerhaft eine Maske getragen werden muss. Zudem sollten möglichst große Abstände eingehalten werden. Das gilt für alle Wählenden, aber auch für Wahlhelfer und Beobachter der Auszählung. Ausnahmen sind lediglich aufgrund ärztlicher Bescheinigungen möglich. Kinder bis sechs Jahre, die etwa ihre Eltern ins Wahllokal begleiten, müssen keine Maske tragen. Alle Wählerinnen und Wähler sollten zudem einen eigenen Stift (am besten Kugelschreiber) mitbringen. Es werden jedoch auch vor Ort Stifte vorhanden sein, die regelmäßig desinfiziert werden.

Keine 3G-Regel in Wahllokalen

Thüringen wird bei der Bundestagswahl nicht auf eine 2G- oder 3G-Regel setzen. Es dürfen also alle Menschen ihre Stimme abgeben, nicht nur Geimpfte, Getestete oder Genesene. Allerdings müssen sich alle Wählerinnen und Wähler beim Betreten der Wahlgebäude an die Maskenpflicht und Abstandsregel halten.

88 Direktkandidaten in Thüringen

Insgesamt stellen sich 88 Direktkandidaten im Freistaat zur Wahl. Darunter sind beispielsweise Anwälte, Krankenschwestern oder Ingenieure, aber auch Studierende und Abiturienten. Während der älteste Bewerber im Jahr 1948 geboren wurde, sind auch erstmals zwei Kandidaten aus dem neuen Jahrtausend dabei. Zudem stehen aus Brasilien und Russland stammende Bewerber zur Wahl. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Direktkandidaten für die Thüringer Wahlkreise.

Wo könnte es besonders spannend werden?

Als besonders spannend gilt der Wettstreit ums Direktmandat zwischen Frank Ullrich (SPD) und Hans-Georg Maaßen (CDU). Wer die Nase vorn hat, ist mangels jüngerer Umfragen schwer abschätzbar. In jedem Fall könnte die Entscheidung in Suhl, Schmalkalden-Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg folgenreich sein. Schafft es Maaßen in den Bundestag, dürfte das für Furore sorgen - auch in den Reihen der Union, wo es einige gibt, die Maaßens Positionen ablehnen und auch seine Kandidatur. Mit Spannung wird zudem verfolgt werden, wie sich die Parteien bei der Bundestagswahl schlagen. Nach einer Insa-Umfrage von Ende August lag die AfD in Thüringen ganz knapp vor der SPD.