Erfurt . Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt liegt die CDU nach ersten Hochrechnungen klar vorn. In Thüringen erhoffen sich die Christdemokraten dadurch Rückenwind. Die Thüringer AfD spricht von einer Konsolidierung ihrer Partei in Sachsen-Anhalt.

Die Thüringer Parteien haben mit gemischten Eindrücken auf den Ausgang der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt reagiert. Der CDU-Landesvorsitzende Christian Hirte sah in dem Abschneiden seiner Partei einen Erfolg für die gesamte CDU. «Es zeigt sich einmal mehr, dass gerade wir Christdemokraten ein Bollwerk gegen die AfD und andere radikale Politikansätze sind», erklärte Hirte am Sonntag in Erfurt. Das Abschneiden der CDU sei zudem ein «klares Signal der Unterstützung für unseren CDU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Armin Laschet».

Fulminanter Endspurt

Landtagswahl in Sachsen-Anhalt: CDU ist klarer Wahlsieger

Hirte leitete aus dem Ergebnis Rückenwind für die anstehende Bundestagswahl und die geplante Landtagswahl in Thüringen ab. Bundestagswahl ist am 26. September. Am gleichen Tag soll nach bisherigen Plänen auch das Thüringer Landesparlament neu gewählt werden. Vorher muss sich aber der Landtag noch mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit auflösen.

Dagegen reagierten die Thüringer Grünen und die SPD im Land nach ersten Hochrechnungen verhalten auf das zu erwartende Ergebnis ihrer Parteien im Nachbarbundesland. Thüringens SPD-Fraktionschef Matthias Hey nannte es für die SPD «ein bisschen enttäuschend». Er hoffte am Sonntagabend darauf, dass es im Laufe der Auszählung etwa auch mit Hilfe der Briefwahlstimmen doch noch für eine schwarz-rote Regierung reichen könnte. Die Sozialdemokraten hätten in Sachsen-Anhalt einen «harten Job» in der Regierung gemacht, sagte Hey.

Die SPD war in Thüringens Nachbarbundesland fünf Jahre lang Partner von CDU und den Grünen in einer Kenia-Koalition. Das Bündnis stand allerdings zwischenzeitlich mehrfach kurz vor einem Bruch.

Positiv bewertete Hey, dass es der AfD nicht gelungen sei, stärkste Kraft zu werden. «Das ist erstmal gut, auch für dieses Land», sagte Hey.

Ähnlich reagierten die beiden Landessprecher der Thüringer Grünen. Reiner Haseloff habe den Wählern glaubhaft machen können, «dass es mit ihm keine Zusammenarbeit mit der AfD geben wird», erklärte Grünen-Landessprecherin Ann-Sophie Bohm. Das gute Abschneiden der CDU bei der Wahl sei «vor allem auch ein sehr persönlicher Erfolg des amtierenden Ministerpräsidenten».

Grünen-Landessprecher Bernhard Stengele erklärte, er habe sich ein besseres Ergebnis seiner Partei erhofft. «Natürlich hätten wir uns gerade im Hinblick auf die zu bewältigende Klimakrise einen noch größeren Zuwachs gewünscht.»

Thüringens AfD-Landespartei- und Fraktionschef Björn Höcke sieht nach eigenen Worten eine Konsolidierung seiner Partei in Sachsen-Anhalt. Dies sei ein «bedeutendes Ereignis», erklärte Höcke. «Für meine Partei kann die Lehre aus der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt nur lauten: Wir müssen mehr Osten im Westen wagen!», so Höcke. Nach ersten Hochrechnungen geht bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt am Sonntag die CDU als klarer Sieger hervor.