Erfurt. Die sogenannte 3G-Regel soll an den Thüringer Hochschulen eingeführt werden. Wie die Einhaltung kontrolliert werden soll, ist noch offen.

Das Wintersemester an den Thüringer Hochschulen soll nur in besonderen Fällen auf digitale Vorlesungen und Seminare ausweichen. Es werde wieder vorrangig auf Präsenzlehre gesetzt, teilte Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Donnerstag in Erfurt mit. Allerdings sei der Zugang zu Lehrveranstaltungen nur Geimpften, Genesenen oder Getesteten möglich, die sogenannte 3G-Regel werde an den Hochschulen eingeführt. Zudem solle es zusätzliche Impfangebote für Studierende geben.

Tiefensee: "In Thüringen halten wir ein viertes digitales Semester für die Studierenden nicht für zumutbar. Daher streben wir gemeinsam einen möglichst hohen Anteil an Präsenzlehre an." Darüber bestehe Einigkeit zwischen allen Hochschulen und dem Wissenschaftsministerium.

Weiterhin digitale Vorlesungen

Abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie würde dieser Weg allerdings weiterhin durch digitale Veranstaltungen flankiert. Bei Vorlesungen mit mehreren hundert Zuhörern werde es vorläufig auch künftig digitale Angebote geben müssen, erklärte Tiefensee. Die Entscheidung, wann eine Lehrveranstaltung digital und wann analog angeboten werde, liege bei den Hochschulen.

Nach der neue Corona-Verordnung, die seit dieser Woche gilt, seien Lehrveranstaltungen, Prüfungen, Eignungstests oder Auswahlverfahren an den Hochschulen wieder in vollem Umfang in Präsenzform zulässig. Der Mindestabstand von 1,50 Metern müsse dabei nicht mehr zwingend eingehalten werden. Die Hochschulen legten Infektionsschutzkonzepte fest.

Impfangebot an allen Hochschulstandorten geplant

Wie die Einhaltung der 3G-Regel kontrolliert werde, sei derzeit noch in der Diskussion. Denkbar seien Stichprobenkontrollen, digitale Registrierungen oder die Ausstellung eines hochschulspezifischen Nachweises über das Vorliegen der Teilnahmeberechtigung in Papierform, der dann auf Verlangen vorzuweisen wäre.

Den Hochschulangestellten würden weiterhin zwei Testangebote pro Woche gemacht. Für Anfang Oktober sei ein weiteres Impfangebot an allen Hochschulstandorten geplant. «Mein Appell gerade an die Studierenden lautet, von diesen Impfangeboten nun auch Gebrauch zu machen, soweit sie noch nicht geimpft sind», so Tiefensee. Vorrangige Adressaten des Impfangebots seien Studienanfänger und ausländische Studierende, von denen viele erst im September kurz vor dem Start des neuen Semesters an die Hochschulstandorte kommen werden.

Nach Ministeriumsangaben gibt es in Thüringen derzeit rund 49 000 Studierende. Offiziell beginne das Wintersemester am 1. Oktober - der Beginn der Vorlesungen hänge aber von der jeweiligen Hochschule ab.

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