Löbichau. Ostthüringer Projekt „Tag in der Praxis“ lässt Jugendliche die Welt der Technikberufe entdecken und macht Lust auf mehr.

  • Türen geöffnet zu technischen Berufen.
  • Neue Wege in der Berufsorientierung eingeschlagen.
  • Projekt bringt Ostthüringens Jugend in die Praxis

Die Berufswahl ist für viele Jugendliche eine Herausforderung. Um diese entscheidende Phase in Ostthüringen zu unterstützen, hat jetzt das Projekt Tag in der Praxis – kurz „TiP“ – begonnen. Hierbei erhalten Schülerinnen und Schüler die Chance, für einen Tag in der Woche in Betriebe einzutauchen und praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Berufsfeldern zu sammeln.

Blick hinter die Kulissen und in einen anspruchsvollen Berufsalltag

Die Initiative wird von der Bundesagentur für Arbeit, dem Freistaat Thüringen und dem Ostthüringer Schulamt getragen und hat bereits zum Auftakt positive Resonanz erfahren. Unter den teilnehmenden Unternehmen befindet sich auch die POG Präzisionsoptik Gera GmbH mit Sitz in Beerwalde. Die Firma bietet vier Praxisplätze in den Fachbereichen Feinoptik und Mikrotechnologie an.

Nach dem Sägen wird gemessen - auch das gehört dazu beim Praxistag bei POG in Löbichau.
Nach dem Sägen wird gemessen - auch das gehört dazu beim Praxistag bei POG in Löbichau. © Funke Medien Thüringen | Isabel Schade/POG

Über einen Zeitraum von fünf Wochen verbringen die Jugendlichen jeweils jeden Donnerstag sieben Stunden bei POG im Altenburger Land und erhalten so Einblicke in den anspruchsvollen Alltag eines Photonikunternehmens. Unter fachkundiger Anleitung lernen sie die Handgriffe der Herstellung von Hochpräzisionsoptik kennen und dürfen sogar selbst Hand anlegen: „Das eigene Fernrohr zu bauen und als Andenken mit nach Hause zu nehmen, vermittelt dabei nicht nur Wissen, sondern auch eine sinnstiftende Erfahrung“, so Unternehmenssprecherin Isabel Schade. Die Bedeutung von Genauigkeit und Geschick, essentielle Eigenschaften in diesen Berufen, werde den Schülern und Schülerinnen spielerisch nähergebracht.

Gute Erfahrungen gesammelt in der Zusammenarbeit mit Regelschule Nöbdenitz

POG ist bereits erfahren mit ähnlichen Konzepten, wie etwa „LiP – Lernen in der Praxis“, arrangiert durch die Staatliche Regelschule Nöbdenitz, bei dem sich Jugendliche ebenfalls praktisch in verschiedene Berufsfelder einarbeiten können. Jan Schubach, der Geschäftsführer von POG, sieht in solchen Projekten eine wichtige Stütze für Berufsorientierung: „Wir möchten den jungen Menschen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und einen realistischen Eindruck von den Berufen zu gewinnen. Die bisherigen Rückmeldungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Schubach.

Aktuelle Nachrichten aus dem Altenburger Land

Nach fünf Wochen heißt es für die Teilnehmer von TiP, Abschied vom jeweiligen Unternehmen zu nehmen und in neue Berufswelten einzutauchen. Dieser Wechsel bietet den Schülern und Schülerinnen die einmalige Chance, verschiedene Berufe in ihrer realen Umgebung zu erleben, Teamfähigkeit zu stärken und schulinterne Möglichkeiten der Berufswahl voranzutreiben. TiP zeigt, wie Berufsorientierung praxisnah und motivierend gestaltet werden kann, sodass Jugendliche besser für ihre berufliche Zukunft gerüstet sind. Das Projekt unterstreicht die Bedeutung von Kooperationen zwischen Bildungseinrichtungen und der regionalen Wirtschaft und setzt Impulse für die Berufswahl, die weit über das Klassenzimmer hinausreichen.

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