Altenburger Land. Erstmals ist eine Förderschule aus Greiz vertreten. Das Altenburger Land könnte präsenter sein. Über das Jubiläum von „Jugend forscht“.

  • Erstmals ist eine Förderschule aus Greiz bei „Jugend forscht“.
  • Nur wenige Schulen aus dem Altenburger Land haben teilgenommen.
  • Die Regionalmesse ist zum 30. Mal in Rositz.

Am 29. Februar und am 1. März fand die 30. Ostthüringer Regionalmesse „Jugend forscht- Schüler experimentieren“ unter dem Motto „Mach dir einen Kopf!“ im Kulturhaus Rositz statt.

Die Wirtschaftsvereinigung Altenburger Land, Metropolregion Mitteldeutschland e.V. (WAMM) als Patenträger organisierte mit der Unterstützung von insgesamt 103 Sponsoren aus Betrieben und Einrichtungen sowie Privatpersonen eine rundum gelungene Veranstaltung mit einem zweitägigen, abwechslungsreichen Rahmenprogramm. „Dass eine Veranstaltung über zwei Tage geht, kommt so gut wie gar nicht vor, außer bei uns. Das ist etwas Besonderes“, sagt Organisatorin Angela Riemann.

Das Kulturhaus in Rositz war wieder Austragungsort für die Preisverleihung
Das Kulturhaus in Rositz war wieder Austragungsort für die Preisverleihung "Jugend forscht-Schüler experimentieren" 2024. © Kathleen Niendorf/ OTZ | Kathleen Niendorf

Ohne die großen Unternehmen könnte die Veranstaltung in Rositz nicht mehr stattfinden

Mit 54 Projekten von 115 Teilnehmenden war das Rositzer Kulturhaus wieder bis in die letzte Ecke ausgelastet, zumal die räumliche Darstellung einzelner Projekte doch wieder ungeahnte Dimensionen einnahm. 14 Projekte mit 22 Teilnehmern entfielen dabei auf „Jugend forscht“ und 40 Projekte mit 93 Teilnehmern auf die Sparte „Schüler experimentieren“.

Die 54 Projekte verteilten sich in diesem Jahr auf 22 Schulen aus dem Landkreis Greiz (8), dem Landkreis Altenburger Land (6), der kreisfreien Stadt Gera (6) und dem Saale-Holzland-Kreis (2). Mit 44,5 Prozent der eingereichten Projekte lag zudem der Saale-Holzland-Kreis an der Spitze. Der Landkreis Greiz folgte mit 22,2 Prozent vor dem Altenburger Land mit 18,5 Prozent und der Stadt Gera (14,8 Prozent). Hinter dem J.-H.-Pestalozzi-Gymnasium lag das Ulf-Merbold-Gymnasium Greiz mit fünf Projekten, gefolgt vom Lerchenberggymnasium Altenburg mit drei Projekten.

„Wir hatten dieses Jahr insgesamt nur sechs Schulen aus dem Altenburger Land mit zehn Projekten, das ist etwas schade. Aber wir arbeiten daran, dass es wieder mehr wird“, so Riemann. Angela Riemann und Wolf-Peter Stanke (Wettbewerbsleiter) haben in diesem Jahr das erste Mal die alleinige Organisation der Veranstaltung übernommen. „Aufgrund der gestiegenen Preise ist es natürlich sehr schwer, so eine Veranstaltung zu stemmen. Ohne die großen Unternehmen wären wir aufgeschmissen, wir brauchen aber natürlich jeden Euro“, sagt die Organisatorin.

Maik Müller (Mitte) von der Greizer Carolinenschule war erstmals mit einem Forschungsprojekt beteiligt. Mit auf dem Foto seine Lehrerin Dagmar Schiller und Mentor Mathias Thiel.
Maik Müller (Mitte) von der Greizer Carolinenschule war erstmals mit einem Forschungsprojekt beteiligt. Mit auf dem Foto seine Lehrerin Dagmar Schiller und Mentor Mathias Thiel. © Kathleen Niendorf/ OTZ | Kathleen Niendorf

Aktuelle Nachrichten aus dem Altenburger Land

Erstmals ist eine Greizer Förderschule beteiligt

Als sehr positiv konnte die Beteiligung von drei Grundschulen sowie erstmals einer Förderschule für geistig Behinderte aus Greiz gesehen werden. Maik Müller von der Carolinenschule des Diakonievereins Carolinenfeld in Greiz forscht am Projekt „Farben der Sterne“. Seine Lehrerin Dagmar Schiller begleitete ihn dabei die ganze Zeit mit vollster Unterstützung. „Maik hat über ein Jahr lang geforscht und war voller Begeisterung, muss man sagen. Auch mit einer körperlichen Beeinträchtigung nahm er sich immer alles für ihn Wichtige aus dem Projekt heraus.“

In dem Greizer Förderzentrum wird darauf geachtet, dass immer wieder vielfältige Projekte umgesetzt werden. Kürzlich ein Projekt zum Thema Weltraum. Maik Müller brauche laut seiner Lehrerin auch immer etwas mit den Händen zu tun, um die Sachen richtig begreifen zu können. „Begonnen hat alles mit verschiedenen Sternbildern. Die Sterne sind so vielfarbig und so spannend, das hat richtig Spaß gemacht“, so Dagmar Schiller. „Wir möchten, unabhängig vom Preis, im nächsten Jahr wieder bei ‚Jugend forscht - Schüler experimentieren‘ dabei sein. Ideen gibt es schon.“

„Jugend forscht“ – Projekt aus Altenburg

Vom Christlichen Spalatin-Gymnasium Altenburg waren die 13-jährige Schmöllnerin Coralie Held, die 14-jährige Altenburgerin Hannah Hoppe und die 13-jährige Altenburgerin Josephine Langer mit ihrem Projekt „Veränderung von Entwicklungsstadien bestimmter Pflanzen im Beobachtungszeitraum 2013-2023 in Abhängigkeit von Klimaveränderungen im Altenburger Land“ vertreten.

Durch ihren Opa Ullrich Rose kam Coralie auf die Idee des Projektes. „Er kam an die Daten ran, sonst bekommt man die nicht so leicht. Aber mittlerweile ist er Rentner.“ Das Ziel war es, mithilfe der Daten des Niederschlags und der Temperatur Veränderungen der Blütezeiten, Blattfärbungen und Fruchtreifen von bestimmten Pflanzen zu analysieren, denn der Klimawandel mache sich bemerkbar. Die Forschung wurde in Schmölln durchgeführt.

Das Projekt ist dafür gedacht, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der Klimawandel gravierende Folgen für die Pflanzen haben kann. „So viel kann man aber leider nicht tun, außer andere Pflanzen zu nutzen oder beispielsweise die Düngung abzuändern“, sagt Coralie.

In ihrer Freizeit tanzen die Schülerinnen, spielen Handball oder machen Leichtathletik.

Mit am häufigsten Fachgebiet der Biologie in Rositz vertreten

Insgesamt drei Schulen erhielten für zwei beziehungsweise vier und mehr eingereichte Arbeiten eine vom WAMM e.V., der Thüsac sowie vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gesponserte Anerkennungsprämie von jeweils 200 Euro.

Schwerpunktgebiete waren Biologie und Geo- und Raumwissenschaften mit jeweils elf Projekten. Eine 30-köpfige Jury von Vertretern aus Schulen, Betrieben und Einrichtungen bewertete die eingereichten Arbeiten und nahm die Verteidigung vor Ort ab.

Erste Plätze für Schmölln und Greiz

In der Sparte „Jugend forscht“ wurde beispielsweise das Projekt „Die ideale Möglichkeit der Biomüllverwertung“ von Thao Vi Phan und Lena Johanna Köhler vom Roman-Herzog Gymnasium Schmölln mit einem 1. Platz ausgezeichnet und im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften „SN 2023ixf - Ein Fahrrad brennt“ von Marleen Otto vom Ulf-Merbold Gymnasium Greiz gab es ebenfalls einen 1. Platz.

Im Beisein des Landrats des Altenburger Landes, Uwe Melzer (CDU) sowie von Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie Verwandten und Familie, wurden am Freitag die Preisträger in 14 Kategorien gekürt. Zusätzlich zu den 36 Podestplätzen konnten 68 Sonderpreise vergeben werden. In der Sparte „Jugend forscht“ vertreten acht Projekte und in der Sparte „Schüler experimentieren“ vertreten sieben Projekte als Sieger dieses Wettbewerbs die Region Ostthüringen beim Landesfinale am 9. April in Jena.