Weimar. Ruhiger als in den Vorjahren, aber dennoch hör- und sichtbar empfing die Kulturstadt das neue Jahr.

Lange schien es, als feiere Weimar eine Woche nach Heiligabend eine weitere stille Nacht. Die Altstadt wirkte am Silvesterabend in weiten Teilen wie ausgestorben. Nur hier und da, etwa in der Liebknechtstraße, in der Schützengasse oder auch am Markt, deutete lautere Musik aus Wohnungen auf private Partys hin. Punkt 0 Uhr erhielt der Jahreswechsel dann aber doch etwas von der gewohnten Öffentlichkeit.

Trotz aller Einschränkungen zog es die Leute um Mitternacht vor die Haustüren, diesmal jedoch in sichtlich kleineren Gruppen. Dass in den Vortagen Feuerwerk der Kategorie F2 nicht verkauft werden durfte, war dem himmlischen Ereignis über Weimar nicht grundlegend anzumerken. Etliche Raketen und Batterien wurden abgefeuert. Zahlreiche Erwachsene behalfen sich derweil auch mit solchen Effekten, die sonst eher Kindern überlassen sind: mit Wunderkerzen, flotten Bienen und Knallerbsen. An Klangvolumen half überdies das Geläut des Schlossturmes aus, das um Mitternacht schlug.

Das Arsenal an Pyrotechnik war indes früher verbraucht als üblich. Schon nach gut einer halben Stunden kehrte in der Innenstadt allmählich wieder Ruhe ein. Und gegen 1 Uhr hatte sich auch an der Peripherie der Budenzauber gelegt – wohl nicht zuletzt, weil es inzwischen zu regnen begonnen hatte.

Wenngleich die Möglichkeiten der Abendgestaltung außer Haus begrenzt waren, blieben die Dienste der Weimarer Taxis wie eh und je gefragt. Rund ein Dutzend von ihnen war in der Nacht unterwegs und zwischen Mitternacht und 3 Uhr einmal mehr nahezu ausgebucht.

Weitaus ruhiger als in früheren Jahren verlief Weimars Silvesternacht hingegen für Ordnungshüter und Feuerwehr. Weimars Polizei-Inspektion, die vorbeugend Zusatzkräfte geordert hatte, zeigte mit Streifenfahrten im Stadtgebiet den Abend und die Nacht über Präsenz. Selbst die Schillerstraße passierte regelmäßig ein Streifenwagen. Nennenswertes hatten die Beamten allerdings nicht zu ahnden, bestätigte die Inspektion am Morgen. Nicht einen einzigen von Feuerwerk verursachten Einsatz musste bis zum Morgen Weimars Feuerwehr leisten. Zuletzt war sie kurz vor Mitternacht ausgerückt, um beim Öffnen einer Tür zu helfen.