Wissen um unsere Kultur

Dirk Lorenz-Bauer
Dirk Lorenz-Bauer schreibt zu Ostern über den Zusammenhang von kulturellem Wissen und Identität.

Dirk Lorenz-Bauer schreibt zu Ostern über den Zusammenhang von kulturellem Wissen und Identität.

Foto: Peter Hansen

Apolda  Dirk Lorenz-Bauer schreibt zu Ostern über den Zusammenhang von Wissen und Identität

Corona hin oder her – zu Ostern in die Kirche zu gehen, das haben Sie ohnehin nicht vorgehabt!? Macht nichts. Denn auch ohne Zeremonie, Predigt und schöne Orgelmusik kann sich jedermann frei Zugang zu dem verschaffen, was als essenzieller Bestandteil unserer Kultur zu betrachten sein dürfte. – Nämlich deren christlich-abendländische Tradition. Dazu gehören abseits bloßer Eiersucherei eben auch die Geschichte um Ostern und somit der Hintergrund.
Nicht um den Glauben also soll es hier gehen, sondern vielmehr ums Wissen darum, wo wir herkommen, wie unsere Vorfahren also zu dem kamen, was wird gemeinsame Identität nennen. Denn nur wer Kenntnis hat, vermag Zusammenhänge herzustellen, wird klar urteilen und hat schlussendlich etwas, worauf er sich berufen kann.
Letzteres wird umso wichtiger, als unsere westliche Kultur in der globalisierten Welt zunehmend auf das erstarkte Selbstbewusstsein anderer Kulturen trifft, seien diese nun hinduistisch, chinesisch-konfuzianistisch, islamisch, buddhistisch, afrikanisch oder lateinamerikanisch. Wie selbstbewusst und tolerant wir also sind, wie gut wir unser Erbe pflegen und was wir unseren Kindern an kulturellem Wissen mitgeben können, hat demnach viel mit uns selbst zu tun. Das ist in Apolda nicht anders als in Peking, Teheran oder Neu-Delhi.