Greiz. Die Arbeit machen in vielen Vereinen immer die gleichen Leute. Welche Rezepte es dagegen gibt, wurde jetzt in Greiz debattiert.

Zu einem „1. Vereinsmeiertreffen” hatte vor wenigen Tagen der Verein „Greiz erleben“ ins 10arium in der Friedrich-Naumann-Straße eingeladen. Neben den Mitgliedsvereinen des Dachvereines wurden auch verschiedene andere Vereine aus Greiz eingeladen. „Leider sind nur wenige Gastvereine unserer Einladung gefolgt“, zieht der Vorsitzende Jan Popp ein dennoch sehr positives Resümee, diskutierten doch die Anwesenden weit über zwei Stunden rege über die derzeitigen Problematiken von Vereinen und über die zukünftigen Herausforderungen im Greizer Vereinswesen.

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Spannende Informationen zur geplanten „Kulturkirche Aubachtal“ in Greiz

Eröffnet wurde der Abend mit Information von Elric Popp über die „Kulturkirche Aubachtal”. Danach informierte Jan Popp über eine Gesetzesänderung, welche eine digitale Mitgliederversammlung auch ohne Satzungsänderung für Vereine möglich macht sowie über das neue Zuwendungsempfängerregister, welche zukünftig alle Organisationen erfasst, welche berechtigt sind Zuwendungsbestätigungen (sogenannte Spendenquittungen) auszustellen. Popp betonte die Wichtigkeit der Vereinsarbeit auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die rund 15 Millionen Vereinsmitglieder in Deutschland, die in über 650.000 Vereinen und gemeinnützigen Organisationen integriert sind, würden Leistungen im Wert von etwa vierzig Milliarden Euro pro Jahr erbringen und dabei rund 90 Prozent aller Veranstaltung in Städten und Kommunen sicherstellen.
Außerdem wurde auf die Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt hingewiesen.

Ein erster Vereinsmeiertreffen fand vor wenigen Tagen guten Anklang bei den Teilnehmern.
Ein erster Vereinsmeiertreffen fand vor wenigen Tagen guten Anklang bei den Teilnehmern. © Greiz erleben | Stefanie Schäfter

Knackpunkt bei vielen Greizer Vereinen: Mehr aktive Mitstreiter müssen her

Vordergründig wurde aber die Thematik der fehlenden Begeisterung von Vereinsmitgliedern zur aktiven Mitarbeit, wie auch zur Übernahme von Verantwortung, zum Beispiel als Vorstandsmitglied von den Teilnehmern des „Vereinsmeiertreffens“ diskutiert. Als eine Ursache dafür und für die Schwierigkeit, neue Mitglieder zu gewinnen, sahen einige Anwesende vor allem auch in der fehlenden Sichtbarkeit der Vereine im öffentlichen Leben. Es wurde über verschiedene Lösungsansätze gesprochen, welche in nächsten Treffen vertieft werden sollen. Auch wurde eine bessere Koordination von Veranstaltungen der Vereine angesprochen. Speziell sollte man sich hier frühzeitig über den Veranstaltungskalender der Stadt kundig machen, um Parallelveranstaltungen der Vereine zu vermeiden.

Veranstaltungen sollen besser koordiniert und breiter gestreut werden

Es wurde auch angeboten, dass die Touristinformation das Angebot für Vereine gemacht hat, Veranstaltungen vogtlandweit auf den verschiedenen Portalen erscheinen zu lassen. Weitere Diskussionen gab es über Arbeitsgemeinschaften in den Schulen und die Chancen hier für Vereine, auf diese Weise Nachwuchs zu generieren. Die abschließende Frage von Jan Popp in die Runde, ob man „Vereinsmeiertreffen“ auch künftig veranstalten sollte, wurde von allen Beteiligten befürwortet.