Zeulenroda-Triebes. Kein „Goldenes Dienstzimmer“: CDU-Bürgermeisterkandidat Markus Hofmann monierte einst die Verschwendung im Rathaus. Das schreibt Hammerschmidts Pressestelle.

Unter dem Titel „Wenn sich das ‚Goldene Dienstzimmer‘ in ‚Schall und Rauch‘ auflöst“ hat die Stadtverwaltung Zeulenroda vergangene Woche eine Pressemitteilung veröffentlicht. Der Grund der Mitteilung einer Sprecherin aus der Abteilung der Öffentlichkeitsarbeit erschließt sich in der Unterzeile. Dort steht zu lesen: „Hammerschmidt kritisiert CDU-Fraktion ‚Da wird Sachpolitik leider mit Wahlkampf-Populismus verwechselt‘.“

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Zum Inhalt: Man reflektiert darauf, dass im Frühjahr 2022 (!) dem Bürgermeister von Zeulenroda-Triebes, Nils Hammerschmidt, seitens der CDU-Fraktion des Stadtrates „und insbesondere von deren Vorsitzendem, Markus Hofmann“, vorgeworfen worden sei, für die Sanierung seines Dienstzimmers ohne Information des Stadtrates rund 160.000 Euro ausgegeben zu haben. „Aus meiner Sicht ist das leider das absolut passende Verhalten einer Fraktion, die schon über Jahre versucht, mich als Bürgermeister loszuwerden und dafür jeden Stein ins Rollen zu bringen versucht,“ wird in der städtischen Pressemitteilung Nils Hammerschmidt zitiert. Er sehe sich seit Jahren immer wieder mit den dubiosesten Vorwürfen der Christdemokraten konfrontiert.

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Bürgermeister der Stadt Zeulenroda stellt die Diskussionen vor den Hintergrund von Politikverdrossenheit

Und er setzt die Situation in einen größeren Kontext: „Die Medien sind voll von Beispielen, wie auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene zunehmend eine gravierende Politikverdrossenheit um sich greift, da es scheinbar immer weniger um Sachpolitik geht, sondern vielmehr darum, mit Vorwürfen jedweder Art den politischen Mitbewerber zu diskreditieren. Das führt dazu, dass die Bürger immer mehr in eine Schwarz-Weiß-Mentalität verfallen und eigentlich mittelfristig nur noch demjenigen glauben, der am lautesten schreit! Leider bietet da auch die CDU-Fraktion und insbesondere deren Vorsitzender Markus Hofmann, der es zumindest schon allein vor seinem beruflichen Hintergrund als Polizist besser wissen sollte, kein gutes Bild. Als gewählter Stadtrat und damit Volksvertreter sollte er im Sinne der Bürgerinnen und Bürger handeln und nicht mit haltlosen Vorwürfen und Anzeigen, wie im Fall des sogenannten ‚Goldenen Dienstzimmers‘ oder dem angeblichen Dienstwagen des Bürgermeisters, den gängigen Populismus noch weiter anfachen“, so der Bürgermeister.

Rechnungsprüfungsbericht entkräftet nach Stadt-Angaben Vorwürfe des CDU-Bürgermeisterkandidaten

Markus Hofmann arbeitet derzeit als Polizist, würde aber gern den Schreibtisch bei der Polizei in Greiz mit dem Bürgermeisteramt in Zeulenroda tauschen.
Markus Hofmann arbeitet derzeit als Polizist, würde aber gern den Schreibtisch bei der Polizei in Greiz mit dem Bürgermeisteramt in Zeulenroda tauschen. © Funkemedien Thüringen | Conni Winkler

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Dienstzimmer und andere Vorwürfe seien bereits im November 2022 eingestellt, da die vorliegenden Unterlagen eine andere Sprache sprächen. Tatsächlich seien die von Markus Hofmann monierten Kosten in Höhe von 160.000 Euro für verschiedenste bautechnisch notwendige und geforderte Sanierungsmaßnahmen im Inneren des denkmalgeschützten Rathauses und des Nebengebäudes, Markt 8, benötigt worden. Auch das Landratsamt Greiz habe bereits im Juli 2023 auf Anfrage mitgeteilt, dass die Kommunalaufsicht bei der Prüfung der Rathaussanierung kein rechtlich relevantes Fehlverhalten des Bürgermeisters feststellen konnte. „Der jetzt seit einigen Tagen ebenfalls vorliegende Rechnungsprüfungsbericht 2022 der zuständigen Rechnungsprüfung des Landratsamtes Greiz bestätigt nun ebenfalls, dass es keinerlei Beanstandungen gab“, heißt es in der Mitteilung, die auf dem Briefkopf der Stadt Zeulenroda-Triebes gedruckt ist.

Hammerschmidt sagt, er habe eine Entschuldigung oder zumindest Ausdruck des Bedauerns erwartet

Was das Zeulenroda-Triebeser Stadtoberhaupt jetzt mit am meisten ärgere, sei der Fakt, dass es bis heute keinerlei Entschuldigung, oder zumindest einen Ausdruck des Bedauerns gegeben habe. „Vielleicht wäre es ja nun an der Zeit, einmal für ein paar Minuten den Wahlkampf einzustellen und mit einer entsprechenden Entschuldigung zu versuchen, ein Mindestmaß an politischem Anstand wieder in die politische Debattenkultur einzubringen,“ so Hammerschmidt abschließend.