Jena. Als Playmobil-Sonderfigur kommt der Mechaniker und Unternehmer Carl Zeiß zurück nach Jena. Wie die Idee für die Figur entstand und wo sie erhältlich ist.

  • Carl Zeiß bekommt eigene Playmobil-Sonderfigur.
  • Eine kleine Stückzahl ist in der Tourist-Information erhältlich.
  • Die Figur wird hauptsächlich als Werbemittel eingesetzt.

Carl Zeiß kehrt als Playmobilfigur zurück nach Jena. Die Figur wurde von Jena-Kultur in erster Linie als Werbemittel für die Stadt und ihre Kooperationspartner entwickelt und ist ab Montag, 18. März, 10 Uhr, in der Tourist-Information am Markt erhältlich. Carl Zeiß ist die erste Playmobil-Sonderfigur aus Jena. Das Land Thüringen hatte bereits mehrere: Bach, Goethe und Luther. Luther ist die meistverkaufte Einzelfigur von Playmobil.

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Die Idee für die Rückkehr von Carl Zeiß hatte Jenny Marx von Jena-Kultur bereits im Jahr 2020. „Wir wollten ein Werbemittel, das nicht so ausgelatscht ist. Etwas, das nicht sofort wieder im Papierkorb landet“, sagte sie. Für ihr Team stand fest, dass kein anderer die Lichtstadt Jena so verkörpere wie Carl Zeiß.

Carl Zeiß machte die Stadt international bekannt

Andere Namen, zum Beispiel Ernst Abbe oder Otto Schott, waren auch im Gespräch. Ausschlaggebend für die Entscheidung war für Marx, dass die Stadt heute international als Wiege der Optik und Photonik bekannt ist und das liege vor allem an Carl Zeiß. Menschen außerhalb Jenas würden erst durch den Namen verstehen, was es mit der Selbstbezeichnung „Lichtstadt“ auf sich habe.

Als Marx eine erste Anfrage an Playmobil stellte, wurde schnell klar, dass Jena-Kultur Partner brauchen würde, um die Mindestbestellzahl von 25.000 Figuren stemmen zu können. Da war es natürlich naheliegend, dass die Carl Zeiss AG als Partner einsteigt. Die Aktiengesellschaft wurde 1846 von Carl Zeiß gegründet. Und auch das Deutsche Optische Museum ist eng mit der Geschichte von Carl Zeiss verzahnt: 1922 baute die Carl-Zeiss-Stiftung das Museum auf.

Timo Mappes, Leiter des Deutschen Optischen Museums, erklärt, was ihm bei der Gestaltung der Figur wichtig war.
Timo Mappes, Leiter des Deutschen Optischen Museums, erklärt, was ihm bei der Gestaltung der Figur wichtig war. © Funke Medien Thüringen | Johannes von Plato

Das Mikroskop, das Carl Zeiß in der linken Hand hält, sei ein Modell, das es zu Lebzeiten des Unternehmers nicht gab. „Playmobil stellt für Sonderausgaben leider keine neuen Gussformen her“, sagt Timo Mappes, Leiter des Deutschen Optischen Museums. Die Farben Kupfer und Schwarz passten dafür umso besser in die damalige Zeit. Dass die Figur den alten Carl Zeiß darstellt und nicht etwa den jungen Mechaniker, habe einen einfachen Grund: Das Bild des Mechanikers in hohem Alter sei schlicht bekannter.

Playmobilfigur hält den ersten illustrierten Produktkatalog in der Hand

Die Schrift in seiner rechten Hand sei eine möglicht getreue Darstellung des ersten illustrierten Produktkatalogs von Carl Zeiß. Bei der Rechtschreibung habe man sich an das Original aus dem Jahr 1881 gehalten. Die Umsetzung haperte daran, dass der Text die Rechtschreib-Autokorrektur bei Playmobils Designern durchlief. Jenny Marx musste infolgedessen den Konzern auf diesen besonderen Wunsch hinweisen.

Jenny Marx hatte die initiale Idee, Carl Zeiß als Playmobil-Figur zurückkehren zu lassen.
Jenny Marx hatte die initiale Idee, Carl Zeiß als Playmobil-Figur zurückkehren zu lassen. © Funke Medien Thüringen | Johannes von Plato

Wer die Figur kaufen möchte, der muss vermutlich schnell sein. „Wir wurden bereits von Sammlern angerufen, wann sie die Figur erwerben können“, sagt Marx. Zunächst stehen in der Tourist-Information nur 100 Figuren zum Verkauf. Die Zahl könne aber noch auf 500 aufgestockt werden. Sollten auch die weiteren 400 vergriffen sein, sind 500 Figuren ab April im Fanshop des FC Carl Zeiss Jena erhältlich. Auch im Museum werden sie eines Tages verkauft. Das wird erst der Fall sein, wenn der Bau im Jahr 2027 fertiggestellt ist.

Die restlichen 24.000 kleinen Carl-Zeiß-Figuren bekommen die Kooperationspartner und können diese als Werbemittel herausgeben, allen voran die Carl Zeiss AG und das Deutsche Optische Museum. Für die Empfänger der Figuren sicherlich etwas Neues, keinen Kugelschreiber in die Hand gedrückt zu bekommen.

Carl Zeiß prägte den Hightech-Standort Jena

Carl Zeiß prägte den Hightech-Standort Jena und verzahnte sein Unternehmen mit der Wissenschaft. Diesem Vorbild folgen noch heute Unternehmen: Jüngst baute der Glasfaser-Sensoren-Hersteller FBGS einen neuen Produktionsstandort in Jena-Göschwitz. Dessen CEO Eric Lindner promovierte an der Universität Jena.

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