Jena. Friedrich-Schiller-Universität weiht am 12. April zwei neue Gebäude ein. 40 Büroräume und 60 Labore nach Plänen des Münchener Architekturbüros HDR realisiert.

Wie die Häuser in Zukunft beheizt werden sollen und womit die Autos im nächsten Jahrzehnt fahren, ist nicht abschließend geklärt. Damit sich die Wissenschaft mit diesen und weiteren Fragen befassen kann, benötigt sie die passende Infrastruktur für die Forschung. In Jena sind für die Batterie- und Energieforschung, aber auch für zahlreiche weitere Forschungsthemen aus Chemie, Material- und Geowissenschaften in den vergangenen drei Jahren zwei weitere Forschungsneubauten entstanden. Sie werden in der kommenden Woche eingeweiht. An der offiziellen Eröffnung wird unter anderem Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) teilnehmen.

Weitere Nachrichten aus Jena:

Da das bestehende Gebäude für Energie und Umweltchemie (CEEC Jena I) längst nicht mehr für die vielfältigen Forschungsaktivitäten ausreichte, sind nach Angaben der Friedrich-Schiller-Universität Erweiterungsbauten errichtet worden. Dank einer Finanzierung von über 53 Millionen Euro von Bund und Land mit Unterstützung der Carl-Zeiss- und der Ernst-Abbe-Stiftung sowie mit EFRE-Förderung der EU stehen nun das CEEC Jena II und das Anwendungszentrum CEEC Jena (AWZ CEEC Jena) im Landgrafen-Campus der Universität Jena. Auf zusammen 4000 Quadratmeter Hauptnutzfläche sind Gebäude entstanden, wo Forschende aus Chemie, Material- und Geowissenschaften zusammenarbeiten.

Hier werden elektrochemische Energiespeicher (Batterien, Superkondensatoren), Photovoltaik und intelligente Fassaden bis zur Wassertechnologie erforscht. Neue Materialien sollen hier erfunden, synthetisiert, verarbeitet und angewendet werden. Forscher der Polymer- und der Glaschemie wie auch der Mineralogie finden in den Neubauten beste Arbeitsbedingungen vor.

Direkte Verbindung zwischen den Forschungseinrichtungen

Die Gestaltung des Forschungsgebäudes mit über 40 Büroräumen und 60 Laboren hatte das Münchener Architekturbüro HDR übernommen, das den Architektenwettbewerb gewann. Die Architekten haben es geschafft, den Neubau an das bestehende CEEC Jena I-Gebäude mit seiner Lochfassade anzulehnen und eine direkte Verbindung zwischen den Forschungseinrichtungen zu schaffen. Es ist ihnen außerdem gelungen, im Untergeschoss Labore für Elektronenmikroskopie und andere Spezialmethoden zu installieren, auf dem Dach eine Versuchsfläche für Demonstratoren zu schaffen und im AWZ CEEC Jena ein Technikum für Upscaling und Großgeräte einzurichten. Hier ist es jetzt möglich, Forschungsergebnisse weiter an eine mögliche spätere Produktion heranzuführen und bereits vor Ort größere Mengen der erwünschten Materialien herstellen und verarbeiten zu können.