Jena. Herausforderungen gab es von Anfang an: Zum Beispiel den ersten Bauunternehmer, der 1954 „rübermachte“. Genossenschaft hat heute 13.000 Mitglieder.

Die Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ in Jena feiert in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Seit ihrer Gründung am 12. April 1954 habe sie sich als stabile Säule der Gemeinschaft und des Wohnens in Jena und Umgebung etabliert, informierte die Genossenschaft am Montag. Heute verwaltet die Genossenschaft 6500 Wohnungen und feiert in diesem Jahr sogar das 20-jährige Bestehen ihrer Spareinrichtung. Aktuell sind 13.000 Menschen Mitglieder bei der WG „Carl Zeiss“.

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Von analogen Anfängen zu digitaler Effizienz

Von den Anfängen mit Bleistift, Reißbrett und Karteikarten bis hin zur heutigen Nutzung von digitalen Technologien hat sich die Art und Weise, wie die Genossenschaft operiert, signifikant gewandelt. Der erste Spatenstich im Mai 1954 in der Freiligrathstraße in Jena-Nord war noch von handgezeichneten Plänen und manueller Dokumentation geprägt. Heute ermöglichen digitale Tools eine effiziente und transparente Verwaltung, von der Online-Mietzahlung bis zur digitalen Reparaturanfrage.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Vorstand der Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ © Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ | Grit Hiersemann

Herausforderungen, die ad hoc gelöst werden mussten, gab es von Anfang an: Darunter 1954 der abrupte Weggang des ersten Bauunternehmers der Genossenschaft in den Westen. Glücklicherweise ließ er wichtige Maschinen zurück, sodass die Arbeiten fortgesetzt werden konnten. Zwischenzeitlich in den 1970er und 80er Jahren war es dann die Materialknappheit, die eine der größten Herausforderungen darstellte. Heute gehört zum Beispiel das gestohlene Bauhauptstromkabel, welches gleich zum Baustart auf der Baustelle „Erlenhöfe“ in der Nacht entwendet worden war, zu den schnell lösbaren Problemen.

Auflagen machen das Planen viel komplexer

„Unser Gemeinschaftssinn, der uns seit 70 Jahren auszeichnet, ist auch heute die Basis unseres Handelns und wird uns weiterhin in die Zukunft leiten. Heute sind es weit über 10.000 Jenaerinnen und Jenaer, die bei der Genossenschaft zu Hause sind“, sagt Vorstandsmitglied Iris Hippauf. Die zunehmende Fokussierung auf Nachhaltigkeit, ökologisches Bauen sowie die erstrebenswerte Klimaneutralität habe die Planungs- und Bauprozesse tiefgreifend verändert, sagt Vorstandsmitglied Andreas Deiß. Die immer strengeren Umwelt- und Energievorschriften machten das Agieren und Planen im Vergleich zu früher deutlich komplexer.

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Die Wohnungsgenossenschaft „Carl-Zeiss“ ist mit etwa 13.000 Mitgliedern die größte Wohnungsgenossenschaft in der Region. Sie betreut rund 6500 Wohneinheiten in Jena und im Umland. Seit 2004 bietet sie in einer eigenen Spareinrichtung ihren Mitgliedern verschiedene Sparmodelle an.