Jena. Arbeitskreis Ortsgeschichte des Fördervereins „Bären“ lädt zu einem Vortragsabend ein: Auch geht es um die Frage, wie zu DDR-Zeiten das Softeis nach Lobeda kam.

„Neue Buslinie von Jena – Holzmarkt nach Lobeda – Marktstraße ab 20. April … ein Paukenschlag im Jenaer Nahverkehrsplan“: Dies ist kein verspäteter Aprilscherz, diese Meldung ist lediglich bereits 100 Jahre alt. Für den 20. April 1924 verkündete der Besitzer und Gastwirt des „Bären“ in Lobeda, Arthur Gerhardt, die Jungfernfahrt einer privaten Autobuslinie zwischen Jena und Lobeda. Grund dafür war vor allem, Gäste aus Jena nach Lobeda zu locken, um die zahlreichen Veranstaltungen, vorwiegend Tanzabende, im Saal des „Bären“ zu besuchen.

„Gewerbe & Handel – im zeitlichen Wandel“

Im Stundentakt, zum Preis von 50 Pfennig, konnte man aber auch den ganzen Tag über schnell nach Lobeda gelangen, vielleicht um bei einem der zahlreichen Fleischer, Bäcker oder anderen Händlern von Lebensmitteln oder auch feinster Mode einzukaufen. Zu Tanzabenden wurde sogar im 15-Minuten-Takt gefahren. Diese Autobuslinie sowie viele andere Gewerke in Lobeda gaben Anlass für einen neuen Vortrag des Arbeitskreises Ortsgeschichte des Fördervereins „Bären“ Lobeda .

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Unter dem Motto „Gewerbe & Handel – im zeitlichen Wandel“ sind die Gäste dazu eingeladen, etwas über die ältere und auch jüngere Geschichte zahlreicher Unternehmen in Lobeda zu erfahren. Die Ortschronisten haben dabei interessante Geschichtsdaten in Erfahrung gebracht, welche sie einem breiten Publikum vorstellen möchten. Im Vortrag mit zahlreichen Bildern erfährt man unter anderem, dass es im 18. Jahrhundert über 30 Strumpffabrikanten, 18 Fleischer und 7 Schneider in Lobeda gab. Auch erfährt man, wie zu DDR-Zeiten das leckere Softeis nach Lobeda kam oder dass in den 1990er Jahren mehr als 50 Firmen ihr Gewerbe in Lobeda anmeldeten.

„Abc der Stadtgeschichte Lobeda“

Die Veranstaltung am Mittwoch, 24. April, beginnt um 19 Uhr im Bären. Der Eintritt ist frei, kleine Spenden für die weitere Arbeit werden aber gerne entgegengenommen. Ebenfalls an diesem Abend gibt es für Interessierte wieder verschiedene Hefte über die Geschichte von Lobeda und das „Abc der Stadtgeschichte Lobeda“.