Eisenberg. Robert Neu will seine Zuschauer bei seiner Veranstaltung in Eisenberg mit auf eine visuelle Reise quer durch Litauen, Lettland und Estland nehmen und von alte Traditionen und Kulturen erzählen.

  • Um die Kultur richtig zu verstehen, war Robert Neu mehrere Monate im Baltikum
  • Robert Neu durfte bei Mittsommer-Festen dabei sein
  • Vorträge vor allem für Reisende interessant, die selbst dorthin möchten

„Ich will etwas erzählen können“, sagt Robert Neu. Der 42-jährige ist Reisejournlist und Fotograf. Er wird am Wochenende erneut Eisenberg besuchen, um den Zuschauern das zu zeigen, was er unterwegs erlebt hat. Seit 12 Jahren geht er diesem Beruf nach. „Es ist tatsächlich Arbeit und kein Urlaub“, sagt er. Die Themen, die er auswählt, müssen etwas mit ihm zu tun haben, sagt er.

Seine Reisevorträge hält er im ganzen deutschsprachigen Raum. Zuletzt war er in der Schweiz. Robert Neu war bereits im vergangenen Jahr in Eisenberg zu Gast. Damals zeigte er den Zuschauern Bilder und Geschichten aus Kanada. Am Wochenende wird er über das Baltikum berichten. Das Baltikum ist Gebiet in Europa, zu dem die Staaten Estland, Lettland und Litauen gezählt werden.

Reisevortrag im Saale-Holzland soll Kultur näher bringen

Robert Neu hat dort sehr viel Zeit verbracht. Neun Monate war er dort. „Drei oder vier Wochen reichen nicht, um Land und Kultur zu verstehen“, sagt er. Diese lange Zeit hat er im Baltikum auch gebraucht, um näher an die Menschen kommen zu können und um den Zuschauern diesen Teil von Europa näher bringen zu können. Meist reist er alleine ohne Begleitung.

Seine Reisevorträge sollen informativ sein, aber auch unterhalten. Robert Neu sieht sich als Erzähler, der multimedial und live von seinen Reisen berichtet. „Es soll kein trockenes Referat sein. Deswegen ist mir auch Musik bei meinen Vorträgen wichtig“, sagt Neu. Seine Heimat Deutschland möchte er trotz des Reisefiebers nicht missen. Hier seien schließlich auch die Zuschauer, die seinen Reiseberichten lauschen.

Reisejournalist: Vertrauen ist das Wichtigste

Um an Bilder, wie er sie macht, zu kommen, braucht es viel Geduld. Das gilt nicht nur für die Tierwelt, die auch schon mal mehrere Tage auf sich warten lässt, sondern auch für die Menschen vor Ort. „Empathie, Zeit und Sprache sind das, worauf es ankommt“, weiß der Reisejournalist. Neben russisch spricht er die ein oder anderen Brocken der baltischen Sprachen.

„Man muss erstmal Vertrauen zu den Menschen aufbauen, bevor ich mit meinen Aufnahmen beginnen kann“, sagt Neu. Bei seiner aktuellen Tour zeigt er unter anderem auch das Mittsommer-Fest. Als Mittsommerfest werden die Feste zur Sommersonnenwende bezeichnet. Diesen Brauch gibt es vor allem in skandinavischen Ländern und im Baltikum, wo die Nächte zu dieser Jahreszeit kaum dunkel werden.

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Diese Feste haben einen ähnlich privaten Charakter wie das Weihnachtsfest hierzulande. Fremde werden daher nicht ohne Weiteres einfach eingeladen. Um dabei sein zu dürfen, musste Robert Neu zunächst Vertrauen zu den Menschen aufbauen. Kommunikation als Teil der Arbeit. Als Reisejournalist braucht Neu nicht nur ein Händchen für zwischenmenschliche Beziehungen, auch ist die Offenheit und die Geduld fremden Menschen gegenüber ausschlagebend.

Reiselustige aus dem Saale-Holzland zieht es nach Norden

Zu seinen Reisevorträgen kommen oftmals nicht die, die etwas besonders Exotisches suchen. „Meist kommen die, die selbst in irgendeiner Weise einen Bezug dazu haben“, sagt Neu. Oft sind es Interessierte, die selbst dahin reisen möchten oder solche, die bereits dort waren und ihre eigenen Erinnerungen nochmal auffrischen wollen. Aktuell seien die nördlichen Länder unter den Reiselustigen populär.

Seine Vortragsreihen finden meist in den dunkleren Monaten statt, wenn die Sehnsucht nach der Ferne bei vielen Menschen am größten ist. Für die Veranstaltung am kommenden Sonntag sind noch Karten erhältlich. Der Reisevortrag findet am Sonntag den 10. März statt und beginnt um 17.00 Uhr in der Stadthalle Eisenberg. Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Eisenberg - Information oder an der Abendkasse. Für Getränke ist am Abend auch gesorgt.