Saale-Holzland. In Königshofen ist in dieser Woche mit dem Bau der sogenannten Kabelabschnittsstation als wichtigen Teil der Gleichstromverbindung „SuedOstLink“ begonnen worden. Das ist der Stand der Arbeiten.

In Königshofen ist in dieser Woche mit dem Bau der sogenannten Kabelabschnittsstation als wichtigen Teil der Gleichstromverbindung „SuedOstLink“ begonnen worden. Darüber informiert Axel Happe vom Netzbetreiber 50Hertz.

Der komplette SuedOstLink reicht von Wolmirstedt bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt bis zum Standort Isar bei Landshut in Bayern. Der Verlauf, der in der Planungsverantwortung von 50Hertz liegt, gliedert sich in die Planungsabschnitte A1, A2 und B. Abschnitt B reicht von nördlich von Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis bis zur Landesgrenze Thüringen-Bayern.

Was aktuell in Königshofen passiert, wofür man eine Kabelabschnittstation benötigt und wie es auf der Baustelle weitergeht, darüber wird im Folgenden informiert:

Was in Königshofen gebaut wird

In Königshofen entsteht im Verlauf dieses Jahres eine sogenannte Kabelabschnittstation als wichtiger Teil des SuedOstLinks.

Wofür eine Kabelabschnittsstation gebraucht wird

Kabelabschnittsstationen haben den Zweck, im späteren Betrieb Fehler im Erdkabel beziehungsweise an den Kabelmuffen genau und schnell zu lokalisieren. Unter anderem wird hierfür das Signal des in den Erdkabeln mitgeführten Lichtwellenleiters verstärkt und laufend ausgewertet. Diese Lichtwellenleiter helfen Fehler zu orten, Erschütterungen der Kabel zu erkennen und die Temperatur des Erdkabels zu überwachen. Zudem werden hier in der Phase der Inbetriebnahme vorübergehend Anlagen für die Spannungsprüfung angeschlossen.

Wie eine Kabelabschnittsstation aussieht

Ähnliche Anlagen sind im Abstand von zirka 90 Kilometern entlang der Trasse geplant. In Abschnitt B, der die Bundesländer Thüringen und Sachsen betrifft, plant 50Hertz zwei solcher Einrichtungen: Eine entsteht bei Königshofen und die andere in Gebersreuth, einem Ortsteil von Gefell im Saale-Orla-Kreis.

Der Flächenbedarf der Anlagen liegt bei etwa 130 mal 100 Meter, also bei zirka 1,3 Hektar. Die elektrischen Anlagenteile haben eine Höhe von etwa 12,2 Metern. Die Blitzschutzmasten werden voraussichtlich 27,1 Meter hoch. Um die Anlagen herum soll ein sieben Meter breiter Streifen zur Eingrünung entstehen.

Mehr zum Thema

Was aktuell auf der Baustelle passiert

Die Arbeiten auf der Baustelle haben Anfang März begonnen. Derzeit und voraussichtlich bis Ende kommender Woche laufen auf der Fläche archäologische Voruntersuchungen. Dafür heben Bagger auf der Fläche den Oberboden in Streifen ab, damit Experten des Thüringer Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie die darunter liegende Schicht auf mögliche Bodendenkmale untersuchen können.

Die Tief- und Hochbauarbeiten erledigt das Bauunternehmen Köster GmbH mit Niederlassung in Chemnitz. Derzeit sind etwa sechs Kollegen auf der Baustelle in Königshofen.

Wie es weitergeht

Ab Mitte März wird die Baustelleneinrichtungsfläche westlich der Anlage geschottert, dann treffen die Baucontainer ein. Zudem entstehen hier Parkplätze, ein Materiallagerplatz, ein Tankplatz sowie Areale zur vorübergehenden Lagerung des Oberbodens.

Nach Ostern sollen die Arbeiten für die Kabelabschnittsstation selbst beginnen. Los geht es mit Bau der auf der Fläche vorgesehenen Wege, es folgen das einstöckige Betriebsgebäude und die Fundamente der Metallelemente. Den Abschluss bildet der Stahlbau. Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten zum Jahresende abgeschlossen sein.

Weitere Nachrichten aus dem Saale-Holzland-Kreis

Wie die Arbeiten genehmigt wurden

50Hertz errichtet die Kabelabschnittsstation in Königshofen im Rahmen sogenannter vorgezogener Baumaßnahmen. Diese vorgezogenen Maßnahmen wurden durch die Bundesnetzagentur in Bonn genehmigt. Sie müssen klar abgrenzbar, umkehrbar und in der Art der Ausführung unstrittig sein. Dass diese Anforderungen erfüllt sind, hatte die Bundesnetzagentur geprüft. Zudem müssen die Flurstückseigentümer den vorgezogenen Baumaßnahmen zustimmen.

Eine weitere, in dieser Woche begonnene, vorgezogene Baumaßnahme für den SuedOstLink ist die Unterquerung der Autobahn A4 bei Kraftsdorf. Weitere geschlossene Querungen folgen.

Die Bauarbeiten für den SuedOstLink in der Breite werden erst nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses beginnen. Den erwartet 50Hertz für den Jahreswechsel.