Eisenberg. Warum RomnoKher, der Landesverband der Sinti und Roma, zur Kundgebung auf den Eisenberger Busbahnhof lud.

Bunte Luftballons wehen im Wind, Fotos von berühmten Roma, darunter Charlie Chaplin, sind zu sehen und die Hymne der Roma wird gespielt. Anlässlich des internationalen Tages der Roma, der jedes Jahr am 8. April gefeiert wird, hat der Landesverband der Sinti und Roma, RomnoKher Thüringen, der eine Außenstelle in Eisenberg betreibt, zur Kundgebung auf dem Busbahnhof geladen. Unterstützt wurde die Aktion am Montagnachmittag unter anderem vom Demokratieladen in Kahla sowie Vertretern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten von der Ortsgruppe Jena.

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Kundgebung in Eisenberg: „Wir wollen zeigen, dass wir da sind“

Warum für den Ort der Kundgebung, die erstmals in Eisenberg veranstaltet wurde, der Busbahnhof gewählt worden sei? „Sehr viele Menschen kommen hier zusammen“, sagt Renata Conkova, die Büroleiterin von RomnoKher in Eisenberg. „Wir wollen zeigen, dass wir da sind“, meint sie. Dieses Jahr sei die Kundgebung eher kurzfristig auf die Beine gestellt worden, für das nächste Jahr würde sie sich wünschen, dass am internationalen Tag der Roma auch die Flagge der Roma am Rathaus gehisst werden würde. Im Jahr 1971 fand in der Nähe von London der erste Weltkongress der Roma statt, feierlich eröffnet wurde dieser am 8. April, informiert Conkova. Seither wird dieser Tag den Roma und ihrer Kultur gewidmet.

Auch ihr Onkel habe damals am Kongress nahe London teilgenommen, erinnert sich Conkova. Abgesandte aus 14 Ländern seien damals gekommen, um unter anderem die Hymne und die Flagge der Roma festzulegen. „Es ist ein sehr großer Schritt für unser Volk“, sagt Renata Conkova, die in ihrem Alltag oft als Vermittlerin agiert und circa 250 Roma-Familien in der Region betreut.