Saale-Holzland. Die Wahl rückt näher: Wer bekleidet das höchste Amt im Saale-Holzland? Im Rennen um den Posten stellen sich mehrere Kandidaten zur Wahl, die mit unterschiedlichen Visionen das Wohl der Region sicherstellen wollen.

Sechs Männer wollen am 26. Mai Landrat des Saale-Holzlandes werden, nachdem Andreas Heller (CDU) nicht noch einmal antreten darf. Das letzte Wort hat der Kreiswahlausschuss. Er entscheidet am 23. April über die Zulassung der Vorschläge.

Albert Weiler von der Werteunion und derzeitiger Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Hügelland/Täler wurde von der Bürgerinitiative Holzland (BIH) in den Ring geschickt. Er ist Jahrgang 1965 und seit 2014 Kreistagsmitglied im Saale-Holzland. Seit Februar 2024 ist er stellvertretender Bundesvorsitzender der Werteunion. Als Verwaltungswirt, Betriebswirt und Politikwissenschaftler sehe er sich als geeignet für das Amt als Landrat.

Zwei Parteien, ein Kandidat im Saale-Holzland

Markus Gleichmann tritt gleich für zwei Parteien an. Er selbst ist Mitglied bei den Linken. Als Kandidat für den Landrat hat er auch die Unterstützung der SPD sicher. Erstmals in der Geschichte des Landkreises stellen die Kreisverbände von SPD und der Partei Die Linke einen gemeinsamen Kandidaten für die Landratswahl. Der 38 Jahre alte Politiker nennt das gegenwärtige gesellschaftliche Klima als einen Grund, dass beide Parteien bei der Landratswahl an einem Strang ziehen. Es gäbe große Überschneidungen, wenn es um Themen wie soziale Gerechtigkeit gehe.

Ebenfalls hofft Johann Waschnewski auf den Posten des Landrats. Der CDUler hat Politikwissenschaft, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte studiert. Er ist Jahrgang 1986 und einer der jüngeren Kandidaten. Als Mitarbeiter im Wahlkreisbüro war er für Mario Voigt und für den früheren Bundestagsabgeordneten Albert Weiler, der ebenfalls kandidiert, tätig. Seit 2015 ist Waschnewski hauptamtlicher Bürgermeister von Bürgel und seit 2018 stellvertretender Landrat.

Neuer Kandidat der AfD für das Saale-Holzland

Auch die FDP ist mit einem Kandidaten vertreten. Der 34-jährige Patrick Frisch möchte Landrat im Saale-Holzland-Kreis werden. Er kommt aus Erdmannsdorf. Der junge Politiker ist Vorsitzender des FDP-Verbandes Jena/Saale-Holzland-Kreis und auch Vorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag. Außerdem ist er Geschäftsführer eines Dienstleistungsunternehmens in Stadtroda und Vorsitzender des Gewerbevereins. Ebenso ist Frisch Teil des Verwaltungsrats der Sparkasse Jena/Saale-Holzland.

Auch die AfD stellt einen Kandidaten für das Amt des Landrats. Eigentlich sollte Matthias Beerbaum als Landratskandidat antreten. Er hatte jedoch seine Kandidatur zurückgezogen und sagte, seine Familie und er seien bedroht worden. Deswegen tritt stattdessen nun der Lehrer Christian Bratfisch an. Der 46-Jährige lebt in Schleifreisen und ist seit 2019 Mitglied des Kreistages. Zudem ist er im Kreisvorstand AfD Jena/Gera/Saale-Holzland-Kreis.

Kandidat ohne Partei für das Saale-Holzland

Für den Posten des Landrats gibt es auch einen Kandidaten ganze ohne Partei: Lutz Lüttich tritt ebenfalls an. Der 64-Jährige ist selbstständiger Unternehmer aus Stadtroda. Als erstmaliger Einzelbewerber sammelte Lüttich sogenannte Unterstützer-Unterschriften für seine Kandidatur. Er selbst beschreibt seine Politik als durchdacht, lebensnah, ideologiefrei und an der Realität gemessen.

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Jedes Bundesland hat eigene Anforderungen an seine Landräte. In Thüringen ist es zum Beispiel so, dass Landräte mindestens 21 Jahre alt sein müssen. Eine Volljährigkeit mit 18 Jahren reicht nicht aus. Außerdem dürfen sie zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht das 65. Lebensjahr vollendet haben.

Im ersten Wahlgang benötigen die Kandidaten zur Wahl zum Landrat die absolute Mehrheit der Stimmen. Hat im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit, so findet am zweiten Sonntag nach der Wahl eine Stichwahl der beiden Bewerber mit den meisten Stimmen statt.