Düsseldorf/Jena. Nach der Düsseldorf-Pleite ist Trainer Björn Harmsen schwer enttäuscht von seinen Basketballern und findet deutliche Worte.

Formschwach vor dem Spitzenspiel: Medipolis SC Jena hat in der 2. Basketball-Bundesliga ProA seine Tabellenführung leichtfertig verspielt. Beim Außenseiter ART Giants Düsseldorf, gegen den im Hinspiel noch den bisher höchste Saisonsieg gefeiert wurde, verloren die Thüringer am Samstagabend völlig verdient mit 62:73 (34:33).

Die schlechteste Saisonleistung? „Mit Abstand“, lautete die Antwort von Jena-Coach Björn Harmsen, der nach dem Spiel völlig bedient war. „Wir haben keine Energie und keinen Fokus aufs Feld gebracht. Wenn du nicht mal 90 Prozent fokussiert bist, dann läuft gar nichts. Das war heute ein kollektiver Ausfall“, kritisierte der 41-Jährige seine Basketballer und ging auf Ursachenforschung.

Gegner nicht richtig ernst genommen?

„Wenn ein, zwei, drei, vier Spieler ausfallen, das passiert immer mal. Aber wenn du als Mannschaft so auftrittst, müssen wir uns natürlich fragen, was haben wir davor nicht richtig gemacht? Haben wir das Spiel nicht ernst genommen?“ Sicherlich habe die Serie von acht Siegen in Folge eine Rolle gespielt. Trotzdem müsse man immer „hungrig bleiben, Ehrgeiz haben“.

Pech wollte der Coach nicht gelten lassen. Dass die Thüringer für ihre Verhältnisse eine unterirdische Wurfquote jenseits der Dreierlinie von nur 14 Prozent (3 von 22 Versuchen) hatten, sei kein Pech, sondern Folge von fehlender Körperspannung.

Nach der ersten Halbzeit noch knapp geführt

In der ersten Halbzeit hatten die Jenaer noch geführt. 18:16 nach dem ersten Viertel, 34:33 als die Pausensirene erklang. Doch in der zweiten Halbzeit lief gar nichts mehr zusammen. Selbst Jenas Topscorer Blake Francis (16 Punkte) lieferte keine gute Leistung ab. Er traf nur einen von neun Dreierversuchen. Außer ihm traf für die Saalestädter nur noch Ex-Nationalspieler Joshiko Saibou zweistellig (13 Punkte). Beim sonst so treffsicheren Amir Hinton (3 Punkte) schienen die Körbe wie vernagelt.

Dabei waren die Düsseldorfer gerade in der ersten Halbzeit nicht einmal besonders stark. Hätte Jena in dieser Phase halbwegs seine Leistung aufs Parkett gebracht, hätten die Thüringer zur Pause hoch führen können, wenn nicht gar müssen. Dass in der zweiten Halbzeit nicht wie in den vorangegangen Spielen Lösungen gefunden wurden, ist bezeichnend für die Leistung an diesem Abend.

Freier Tag am Montag nach schwacher Leistung gestrichen

Eigentlich wollte Harmsen, der mit seiner Mannschaft erst in der Nacht auf Sonntag zurück nach Jena kam, seinen Spielern den Montag freigeben. „Aber so nicht“, meinte der Jena-Trainer. Schließlich gebe es vor dem Topspiel am Samstag gegen die Gladiators Trier viel aufzuarbeiten.

Anders als Jena lösten die Trierer ihre Aufgabe am Wochenende in Kirchheim nämlich souverän und zogen an Jena in der Tabelle vorbei. „Sie sind die konstanteste Mannschaft der Liga“, meinte Harmsen mit Blick auf eine Siegesserie von neun Spielen am Stück. Seinen Spielern gab er mit auf dem Weg: „Gegen Trier können wir uns rehabilitieren.“ So eine Leistung wie in Düsseldorf muss ein Ausrutscher bleiben.

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