Jena. Der Jenenser berichtet im Videointerview über den veränderten Umgang mit Talenten beim Regionalligisten.

Justin Schau (25) gehört inzwischen zu den erfahrenen Spielern des FC Carl Zeiss Jena. Gegen Hertha II durfte er zum ersten Mal in diesem Kalenderjahr durchspielen und fuhr mit dem Team den ersten Heimsieg 2024 ein. Im Gespräch mit unserer Zeitung analysiert er die Lage.

Bank: In zwei Spielen gegen den SV Babelsberg und den BFC Dynamo kam Justin Schau gar nicht zum Einsatz. „Das grämt mich sehr“, sagt der Mittelfeldspieler. Allerdings wisse er, dass er vor allem dann eingewechselt werde, wenn es einen Vorsprung zu verteidigen gelte, was in beiden Spielen nicht der Fall war. „Ich muss an den Sachen arbeiten, bei denen ich hinten dran bin“, sagt Schau. Er verkörpere den defensiven Sechser, wolle aber auch mehr Akzente in der Offensive setzen und ruhiger am Ball werden. „Ich muss mir mehr Sachen trauen, weil ich weiß, dass ich sie auch kann.“

Umgang mit Nachwuchsspielern hat sich verändert

Nachwuchsspieler I: Er selbst erinnere sich noch an 2017. „Da kam schon mal ein älterer Spieler und sagte: ‚Putz’ mir meine Schuhe‘. Da hast du kurz gelacht und der ältere hat aber nicht gelacht. Da wusstest du, okay, das ist jetzt ernst“, sagt Schau. Das sei jetzt nicht mehr so. „Die Jungen werden gut eingegliedert.“ Gleichwohl erwartete er schon, dass die jüngeren Spieler Respekt zeigen und auch Ratschläge von älteren Spielern annehmen.

Was der Jenenser Justin Schau beim FC Carl Zeiss Jena plant

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    Nachwuchsspieler II: „Wir haben gute junge Leute bei uns in den Reihen“, schätzt er ein. Die Außenverteidiger Justin Smyla und Felix Boelter lieferten sich ein Duell „Stirn an Stirn“. Benjamin Zank habe „von vorn bis hinten alles, was ein Stürmer braucht“. In der Regionalliga Nordost mit Ambitionen nach oben sei es aber wichtig, „ein Gleichgewicht zwischen jungen und erfahrenen Spielern zu finden, um sich gegenseitig zu helfen“, sagt Schau.

    Warum er einst bei RB Leipzig und Dynamo Dresden spielte

    RB Leipzig: Der Wechsel in der Jugend sei allein seine Entscheidung gewesen. Er habe sich wegen der zum damaligen Zeitpunkt besseren Trainingsbedingungen entschieden, von Jena nach Leipzig zu gehen. Als Beispiele nennt er das Sprinttraining mit Fallschirmen oder einen Sprinthügel, die zu seiner Topfitness beigetragen haben.

    Dynamo Dresden: Zunächst habe er sich mit dem Wechsel schwergetan, weil die Junioren nicht in der Bundesliga spielten. Im Nachhinein sei es eine gute Entscheidung gewesen, zumal der Aufstieg gelungen sei. Der Wechsel in die erste Männermannschaft sei gescheitert an der Pflichtzahl von lokalen Spielern im Kader. Schau war nur zwei Jahre im Verein; mindestens drei Jahre wären für den Status nötig gewesen. Deshalb wählte der Club andere Junioren aus.

    Zweite Mannschaft sprach für Rückkehr zum FC Carl Zeiss Jena

    Rückkehr: Kenny Verhoene habe ihn damals angesprochen, wieder zum FC Carl Zeiss Jena zu kommen. Ein Grund für die Rückkehr war neben der Nähe zur Familie und der Aussicht, eventuell in der dritten Liga zu spielen, die Existenz der zweiten Mannschaft. „Ich wusste, wenn ich einen schwierigen Start in der ersten Mannschaft habe, besteht die Möglichkeit, Spielpraxis in der zweiten Mannschaft zu sammeln.“ Aktuell ist er in Jena noch vertraglich gebunden bis zum Sommer 2025.

    Justin Schau im Testspiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den FC Einheit Rudolstadt, das Jena im Januar mit 3:1 gewonnen hat.
    Justin Schau im Testspiel des FC Carl Zeiss Jena gegen den FC Einheit Rudolstadt, das Jena im Januar mit 3:1 gewonnen hat. © FMG | Tino Zippel

    Sportliche Lage: Das Spiel der Mannschaft habe sich durch die Verpflichtung von Stürmer Cemal Sezer verbessert, schätzt Schau ein. Selbst wenn die Meisterschaft nicht mehr realistisch sei, liege es im Interesse eines jeden Spielers, die Serie so gut wie möglich abzuschließen, „um bestmögliche Angebote zu erhalten“. Die Motivation sei deswegen nach wie vor groß.

    Viktoria Berlin: „Wir wollen natürlich das Spiel gewinnen und die Saison so gut wie möglich beenden“, sagt Schau. Ziel sei es, die jungen Spieler einzubauen. Das Spiel am Sonntag um 13 Uhr läuft im Livestream auf unserer Internetseite.

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