Oberhof. Soll will Oberhofs Wintersport nachhaltig über den Sommer kommen. Die neue Schneehalle fasst gewaltige 7500 Kubikmeter und ist energieeffizient.

Das Wintersportzentrum Oberhof wird immer unabhängiger von den Kapriolen des Wetters. Damit die Weltcups im Biathlon oder Skilanglauf und viele Nachwuchsveranstaltungen sicher stattfinden können, wird der Schnee künftig in einer 7.500 Kubikmeter fassenden Lagerhalle über den Sommer gebracht. Angeschlossenen ist zudem ein Schneeerzeuger. Damit findet das nachhaltige Oberhofer Schneekonzept seinen vorläufigen Abschluss.

„Die Zukunft des Wintersportstandortes Oberhof ist gesichert. Wir haben in den zurückliegenden Jahren vor allem durch das ressourcenschonende Schneekonzept und die Implementierung eines Energiemanagements eine einzigartige Infrastruktur geschaffen. Oberhof ist nicht nur sportlich, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit auf einem sehr guten Weg“, erklärt der WM- und Oberhofbeauftragte Dr. Hartmut Schubert beim Richtfestes für das hochmoderne Gebäude. Die neue Schneelagerhalle befindet sich am Rande der LOTTO Thüringen Skisport-HALLE, ist 28 Meter breit, 42 Meter lang und 10 Meter hoch. „Mit großer Sorgfalt und dem Anspruch, so ressourcenschonend wie möglich zu arbeiten, haben wir in den zurückliegenden Jahren vieles neu gedacht. Im Spannungsfeld zwischen Ökologie und Wintersport war es notwendig, Lösungen zu finden, die den traditionsreichen Standort sichern und zugleich deutlich machen, dass der Klimawandel keine Randerscheinung, sondern Zukunftsaufgabe ist. Das ist uns gelungen“, erklärte Schubert, der auch Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes Thüringer Wintersportzentrum (TWZ) ist. Duch die ganzjährige Nutzung der Sportstätten sollen sich die Investitionen auszahlen. „Das Schneekonzept sichert nicht nur die Weltcups, sondern schafft zugleich beste Trainingsmöglichkeiten für den Nachwuchs. Wenn wir auch weiterhin Thüringer Olympiasieger und Weltmeister feiern wollen, müssen wir entsprechende Bedingungen schaffen. Unser Nachwuchs soll optimal trainieren können. Dazu trägt die neue Beschneiungsinfrastruktur entscheidend bei“, sagte Schubert.

Hallendach vollständig mit Photovoltaik-Technik belegt

Beim Bau der Schneelagerhalle wurden die Dachflächen vollständig mit Photovoltaik-Technik (PV) versehen. „Die PV-Anlagen, die wir bei der Modernisierung der WM-Sportstätten sowie auf weiteren prädestinierten Flächen installieren, werden zukünftig gut ein Fünftel des Gesamtenergiebedarfes der Oberhofer Sportanlagen abdecken“, erklärte Schubert. Zudem werden ungenutzte Abwärme-Potenziale der Kältemaschinen gebündelt und in ein separates Niedertemperaturnetz zur weiteren Verwendung gespeist. Parallel zum Kaltnetz wurde ein TWZ-eigenes Stromnetz als Arealnetz zur Verbindung der Wintersportstätten im Bereich „Grenzadler“ und „Fallbachhang“ errichtet. Es wird mit der Inbetriebnahme der neuen Schneelagerhalle ebenfalls ab September 2022 zur Verfügung stehen und dienen zur Verteilung des eigenerzeugten Stroms.