Erfurt. Bundesweit hinkt die Ladeinfrastruktur den Verkaufszahlen von Elektro-Autos deutlich hinterher. In Thüringen gibt es jedoch einen gegensätzlichen Trend.

Die Versorgung mit Ladepunkten für E-Autos ist in Thüringen besser als im bundesweiten Durchschnitt. Im Freistaat müssen sich rund 16,9 Elektroautos rechnerisch einen Ladepunkt teilen. In Deutschland sind es durchschnittlich 23, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der staatlichen KfW-Bank in Frankfurt am Main hervorgeht. Ein Grund für das günstige Verhältnis liegt demnach in den noch relativ wenigen E-Autos in Thüringen. Nur 1,4 Prozent aller Pkw im Land seien Elektroautos; bundesweit liege der Anteil dagegen bei 2,4 Prozent.

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Nur die Hälfte der Haushalte in Thüringen gibt laut Studie einen Mangel an öffentlichen Lademöglichkeiten als Hindernis für den Kauf eines Elektroautos angeben. Öffentliche Ladepunkte seien vor allem dort wichtig, wo die Verfügbarkeit von Stellflächen für das heimische Laden begrenzt ist - also in den großen Städten. Thüringen hat nur vier große Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern. Ein Viertel der Haushalte mit Auto im Freistaat verfügt den Angaben nach über einen Stellplatz mit Stromanschluss, im Bundesdurchschnitt seien es fast 32 Prozent.

Nach der KfW-Studie sollten öffentliche Ladepunkte für E-Autos künftig vorrangig in Ballungsräumen entstehen. Bislang sei der Ausbau von Ladesäulen im Bundesgebiet "tendenziell gleichmäßig" erfolgt, was in dünn besiedelten Gebieten zu nicht kostendeckenden Angeboten führe. Für das jährliche Energiewendebarometer der Bank wurden repräsentativ 4000 Haushalte bundesweit befragt.

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