Frankfurt/Main. Die AMLA soll Finanz- und Kreditinstitute direkt überwachen können. Nicht mal die EU-Kommission darf sie stoppen. Wichtige Infos.

  • Die neue Anti-Money Laundering Authority (AMLA) soll zeitnah ihre Arbeit aufnehmen
  • Standort der EU-Behörde wird Frankfurt am Main
  • Was genau sind die Aufgaben der AMLA? Wie ist sie organisiert? Die Infos im Überblick

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) soll sich höchstpersönlich dafür eingesetzt haben, dass eine neue EU-Behörde ihren Sitz in Deutschland bekommt. Am 22. Februar fiel dann die Entscheidung: Die Anti-Money Laundering Authority(AMLA) wird sich in Frankfurt am Main ansiedeln. Dafür kommt finanzielle Unterstützung von der Stadt, dem Land Hessen und der Bundesregierung. Mindestens zehn Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt.

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    Was sind die Aufgaben der AMLA?

    Die Europäische Union (EU) sieht die AMLA als „Kernstück“ im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung. So soll die neue Anti-Geldwäsche-Behörde bis zu 40 Finanz- und Kreditinstitute direkt überwachen können. Dazu zählen auch Anbieter von Kryptowährungen. Einzige Voraussetzung: Sie müssen als hochriskant gelten oder international agieren.

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    Bei diesen Institutionen kann die AMLA mit Inspektionen überprüfen, ob sie sich an die geltenden Gesetze gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung halten. Auch diese sollen bald verschärft werden und beispielsweise Anbieter von Kryptodienstleistungen schon bei Transaktionen ab 1000 Euro in die Sorgfaltspflicht nehmen.

    Aber auch Unternehmen, die nicht aus dem Finanzsektor kommen, kann die AMLA überprüfen und Empfehlungen an die zuständigen nationalen Behörden aussprechen. Diese sind allerdings nicht verbindlich. Zusätzlich soll die AMLA auch Informationen sammeln, insbesondere von Whistleblowern, die sich mit den Themen Geldwäsche und Terrorfinanzierung beschäftigen.

    Wer leitet die AMLA?

    Geleitet wird die neue Behörde von einem Verwaltungsrat und einem Exekutivausschuss. Einige Entscheidungen des Exekutivausschusses können dabei nicht einmal von der Europäischen Kommission, die aktuell Ursula von der Leyen (CDU) leitet, angefochten werden.

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    Wann beginnt die Arbeit der AMLA?

    Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums soll die AMLA ihre Arbeit in Frankfurt am Main noch 2024 aufnehmen. Dort haben mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Versicherungsaufsicht EIOPA bereits zwei EU-Behörden mit ähnlichen Aufgabenbereichen ihren Sitz. Die neue Einrichtung werde 400 bis 500 neue Arbeitsplätze schaffen, so die Landesregierung. Mit AMLA werde Frankfurt am Main als „zentraler Finanzplatz in Europa weiter gestärkt“, schrieb BundeskanzlerOlaf Scholz (SPD) auf der Plattform X (vormals Twitter).