Erfurt. Ministerpräsident Ramelow hat in seiner Neujahrsansprache zum weiteren Kampf gegen das Coronavirus aufgerufen. Die Lage habe sich innerhalb weniger Wochen dramatisch zugespitzt.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat die Menschen aufgefordert, durchzuhalten und ihre Kontakte zur Eindämmung der Corona-Neuinfektionen weiter einzuschränken. "Strenge Maßnahmen bleiben vorläufig notwendig", sagte Ramelow in seiner Neujahrsansprache. "Die Pandemie verlangt uns allen viel, sehr viel ab." Alle aktuellen Entwicklungen im kostenlosen Corona-Liveblog
Er habe Verständnis dafür, dass die Sehnsucht nach Normalität groß sei, nachdem seit März 2020 große Teile des öffentlichen Lebens stillständen. "Der gegenwärtige Lockdown geht an die Substanz unseres gewohnten Miteinanders", so der Regierungschef. Er verstehe, dass viele Menschen mit Besorgnis auf die staatlichen Eingriffe in ihr Leben reagierten. "Sie haben Recht, wenn Sie die Politik auffordern, Freiheitsrechte und Gesundheitsschutz, soziale und wirtschaftliche Interessen sorgfältigst gegeneinander abzuwägen und die Parlamente zu beteiligen."
Ramelow setzt große Hoffnungen in die Impfungen
Ramelow mahnte gleichzeitig, "wer in dieser Situation Autoritarismus und Diktatur heraufziehen sieht, der redet die Gesundheitsgefahr klein und den Schaden für unsere Demokratie groß". Es gehe um Solidarität und Verantwortung statt Misstrauen und Verweigerung.
Große Hoffnungen setze er in die Impfungen, die im Laufe des Jahres allen Menschen angeboten würden. Selbstverständlich sei die Impfung freiwillig. "Dennoch appelliere ich an Sie alle: Nutzen Sie diese Möglichkeit", sagte Ramelow
Thüringens Landesregierung will sich an diesem Sonntag (3. Januar) in einer Sondersitzung des Kabinetts mit der Infektionslage im Freistaat und Konsequenzen für das weitere Vorgehen beschäftigen. Erwartet wird, dass die strengen Corona-Regeln bundesweit über den 10. Januar hinaus verlängert werden. Darüber beraten die Ministerpräsidenten am kommenden Dienstag (5. Januar) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU).
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