Jena. Am Dienstag haben Schüler ihre Forschungsarbeiten vorgestellt: Die Ergebnisse beeindrucken.

Geben Pflanzen unterschiedliche Töne von sich? Mit einer Antwort auf diese Frage hat Aeneas Neumann aus Altenburg einen der begehrten ersten Preise beim Landeswettbewerb Jugend forscht gewonnen, der am Dienstag in der Fußballarena in Jena stattgefunden hat.

Alles begann mit einer Nachrichtenmeldung im Frühjahr 2023, wonach ein israelisches Forschungsteam herausgefunden hat, dass Pflanzen Ultraschalltöne von sich geben. Der Ehrgeiz war geweckt: Er bastelte sich eine gut gedämmte Akustikbox. In diese stellte er verschiedene Pflanzen und zeichnete ohne störende Umgebungsgeräusche deren Laute auf. „Jede Art gibt spezifische Töne von sich“, sagt der 14-Jährige, der schon eine Idee für eine Verwertung der Erkenntnisse hat. Kombiniert mit Künstlicher Intelligenz könnte die Artbestimmung anhand der Klangbilder möglich werden.

Drei Schüler untersuchen Sedimentstrukturen im Wüstenboden

Aeneas Neumann darf sein Projekt beim Bundeswettbewerb vorstellen, für den sich alle Landessieger qualifizieren. Zu ihnen gehören auch Magnus Kirbach, Johann Vogel und Lorenz Osburg vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt. Sie widmeten sich Sedimentstrukturen auf dem Wüstenboden, die durch Windströmungen entstehen und Megarippel heißen. Sie wollten verstehen, welche Faktoren deren Form beeinflusst.

Lorenz Osburg, Magnus Kirbach und Johann Vogel (von links) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt haben sich dem Thema „Modellierung des Windeinflusses auf die Korngrößenverteilung bei Megarippeln“ gewidmet.
Lorenz Osburg, Magnus Kirbach und Johann Vogel (von links) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt haben sich dem Thema „Modellierung des Windeinflusses auf die Korngrößenverteilung bei Megarippeln“ gewidmet. © FMG | Tino Zippel

Das Ergebnis: Es braucht viele große Körner mit unterschiedlicher Größe, der Wind darf nicht zu stark wehen. Die Megarippel wiederum könnten verhindern, dass zu viel Saharastaub nach Europa getragen wird.

Warum Sahara-Staub die Gletscher schneller schmelzen lässt

Mit den Auswirkungen des Saharastaubes in Europa hat sich Theodor Bayer vom Carl-Zeiss-Gymnasium Jena beschäftigt. Der Sechstklässler trat beim Nachwuchswettbewerb Schüler experimentieren an und gewann den ersten Preis in den Geo- und Raumwissenschaften. Er hat untersucht, ob Gletschereis mit niedergegangenem Sahara-Sand schneller schmilzt.

Theodor Bayer (11) hat untersucht, welchen Einfluss Sahara-Staub auf die Gletscherschmelze hat.
Theodor Bayer (11) hat untersucht, welchen Einfluss Sahara-Staub auf die Gletscherschmelze hat. © FMG | Tino Zippel

Er stellte Eiswürfel mit groben und feinen Sand unterschiedlicher Farbe her und beobachtete, welche unter einer Wärmelampe am schnellsten schmelzen. Feinkörniger, dunkler Sand führt zu einer schnelleren Schmelze, fand er heraus. „Reines Gletschereis reflektiert mehr Sonnenlicht, während dunkler Sand dazu führt, dass weniger reflektiert und die Schmelze beschleunigt wird“, erläutert Theodor Bayer.

Einen Datenhandschuh zur Autosteuerung selbst gebastelt

Paul Schön, Bruno Theil und Phil Weiland vom Pestalozzi-Gymnasium Stadtroda sicherten sich den ersten Preis mit einem selbstgebastelten Datenhandschuh. Sie haben schon im vergangenen Jahr mit einem ferngesteuerten Auto Wettbewerbserfahrung gesammelt und diesmal einen draufgesetzt.

Paul Schön, Phil Weiland und Bruno Theil (von links) haben einen Datenhandschuh zur Steuerung eines Autos gebaut.
Paul Schön, Phil Weiland und Bruno Theil (von links) haben einen Datenhandschuh zur Steuerung eines Autos gebaut. © FMG | Tino Zippel

In ihrem Projekt verglichen sie, wie sich ein solches Modellfahrzeug besser steuern lässt: mit Controller oder mit einem Datenhandschuh? Diesen stellten sie mit einem 3D-Drucker, Schiebewiderständen und einem flexiblen Sensor für den Daumen her. Und er funktioniert, wie Paul Schön stolz demonstriert. Doch womit fährt das Auto besser? „Der Handschuh muss erst an die Hand angepasst werden und es braucht mehr Übung“, fasst Phil Weiland das Ergebnis zusammen.

Die Gewinner bei Jugend forscht

  • Arbeitswelt: Nico Richard Lentsch, Dustin Marggraff und Marvin Heyne (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt)
  • Biologie: Aeneas Neumann (Lerchenberggymnasium Altenburg)
  • Chemie: Albert-V. Meyer, Joshua Schraud und Paula Kaltwasser (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt)
  • Geo- und Raumwissenschaften: Maximilian Kirchner und Paul Spencer-Buff (Goetheschule Ilmenau)
  • Mathematik/Informatik: Janina Leistritz (Goetheschule Ilmenau)
  • Physik: Magnus Kirbach, Johann Vogel und Lorenz Osburg (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt)
  • Technik: Xuancheng Zhao und Maria Maternik (Landesschule Pforta Naumburg und Salzmannschule Schnepfenthal)

Die Gewinner bei Schüler experimentieren

  • Arbeitswelt: Karlson Lindel, Konrad Brier und Nino Ermisch (Jenaplanschule Erfurt)
  • Biologie: Jasmina Gössel (Albert-Schweitzer-Gymnasium Ruhla)
  • Chemie: Anouk Fischer (Goethegymnasium Weimar)
  • Geo- und Raumwissenschaften: Theodor Bayer (Carl-Zeiss-Gymnasium Jena)
  • Mathematik/Informatik: Darius Laska (Christliches Gymnasium Jena)
  • Physik: Rebecca Heß (Erasmus-Reinhold-Gymnasium Saalfeld)
  • Technik: Paul Schön, Bruno Theil und Phil Weiland (Pestalozzi-Gymnasium Stadtroda)
  • Bestes interdisziplinäres Projekt: Manuel Rohe (Prof.-Fritz-Hofmann-Gymnasium Kölleda)

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