Sieben Schulen sollen enger zusammenrücken, um die Grundschulen Ponitz und Großstechau zu retten. Denen droht aufgrund zu geringer Schülerzahl die Schließung. Deshalb wurde das Modell des Inklusiven Grundschulverbunds entwickelt. Mit dabei sind neben Ponitz und Großstechau die Grundschulen Altkirchen, Gößnitz, Schmölln und Thonhausen sowie das Förderzentrum Schmölln. Ende Oktober hat der Kreistag beschlossen, im Bildungsministerium den Antrag zu stellen, den Versuch zu starten. Die Verhandlungen laufen noch.

Das Modell klingt gut, sorgt es doch dafür, dass die jüngsten Schüler auch künftig die Schule in der Nähe ihres Zuhauses haben. Doch begeistert ist davon längst nicht jeder. Eltern aus den größeren Schulen befürchten, dass sich die Bedingungen für ihre Kinder durch den Verbund verschlechtern werden. Das ist verständlich. Jeder will für sein Kind das Beste. Das gilt natürlich auch für die Eltern der Mädchen und Jungen, die in Ponitz und Großstechau unterrichtet werden. Die Vorstellung, dass ihr Nachwuchs künftig morgens und nachmittags bedeutend länger unterwegs sein muss als bislang, gefällt ihnen überhaupt nicht. Das wird ohne den Grundschulverbund aber definitiv passieren. Es ist eine vertrackte Situation. Eltern sind dadurch gespalten worden. Sie haben vor allem eins verloren: ihr Vertrauen. Der Grundschulverbund, wie er vom Kreis vorgeschlagen wird, würde nämlich allen helfen. Denn das Modell soll nur unter bestimmten Bedingungen kommen. Es soll kein Personaleinsparmodell sein. Im Gegenteil. die Lehrer sollen höchstens zwischen zwei Schulen pendeln müssen, dafür soll es Abminderungsstunden oder Zulagen geben.

Das neue Jahr wird zeigen, wie es weiter geht. Fakt ist: Irgendeine Seite wird enttäuscht sein vom Ergebnis.