Arnstadt. Das Industrieerleben lockte am Freitagabend wieder viele Interessierte an. Viele Firmen suchen nach wie vor Fachkräfte.

Für einige Sekunden setzt Carmen Klotz das Mikrofon ab. Über dem Festzelt, in dem sie steht, dröhnt ein Hubschrauber. Der erste Rundflug über das Industriegebiet Erfurter Kreuz beginnt. Zeit genug für die Weiterbildungsverantwortliche der Industrie- und Handelskammer Südthüringen, den Blick über die vielen Menschen schweifen zu lassen. Unternehmer stehen vor ihr. Politiker sind gekommen. Aber auch viele Neugierige, die die Einladung zum Industrieerleben gerne angenommen haben.

Vor zehn Jahren hoben elf Unternehmer die Initiative Erfurter Kreuz aus der Taufe. Ziel des Vereins ist es, Thüringens größtes Industriegebiet nach außen wahrnehmbarer zu machen und den Firmen zu helfen, dringend benötigte Fachkräfte anzuheuern.

Eine der größten Veranstaltungen der Initiative ist das Industrieerleben, das am Freitagabend zum fünften Mal stattfindet. Ein Konzept, das ankommt. Im Festzelt präsentieren sich Firmen an ihren Ständen. Vereine sind vor Ort, die Stimmung ist ausgelassen. Vom Solarhaus aus fahren auch Busse ins Gewerbegebiet. Dort bieten Firmen Führungen durch die Hallen an, werden Fragen beantwortet zu offenen Stellen, zu Chancen für Rückkehrer und Berufswechsler, zur Ausbildung.

Möglichkeiten gibt es am Erfurter Kreuz jede Menge, weiß Valentina Kerst, Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. Über die Jahre ist das Gewerbegebiet deutlich gewachsen – und es wächst weiter. So wie auch die Initiative Erfurter Kreuz. Ihr gehören mittlerweile 106 Firmen an, die 13.000 Mitarbeiter und 750 Lehrlinge haben. Sie sorgen für Rekorde, verrät Carmen Klotz. 2017 lag der Umsatz der Industriebetriebe bei über zwei Milliarden Euro. Das entspricht 77 Prozent des Industrieumsatzes des Ilm-Kreises.

Dass Politiker wie Uwe Möller (CDU) vom Amt Wachsenburg, Landrätin Petra Enders (Linke) und Martina Lang von der Agentur für Arbeit auf der Bühne stehen, hat natürlich seinen Grund. Sie bereiteten mit ihren Entscheidungen einst den Weg für das Industriegebiet – und schaffen aktuell gute Rahmenbedingungen für Menschen, die hier zuhause sind.