Erfurt. Thüringen probiert etwas Neues aus, um dem Lehrlingsmangel entgegenzutreten. So sollen jährlich eine Million Euro zur Verfügung gestellt werden, um Azubis aus dem Ausland zu holen.

Mit einem neuen Förderprogramm will Thüringen dem Lehrlingsmangel entgegentreten. Pro Jahr würden rund eine Million Euro zur Gewinnung von Auszubildenden aus dem Ausland zur Verfügung gestellt, teilte das Wirtschaftsministerium am Freitag in Erfurt mit. Gefördert werden den Angaben zufolge Thüringer Unternehmen aller Branchen, die einen dafür zertifizierten Dienstleister mit der Anwerbung und sprachlichen Qualifizierung von potenziellen Lehrlingen im Ausland beauftragten. Für die Ausgaben gebe es einen Festbetrag in Höhe von 3000 Euro pro Lehrling.

Für das rückwirkend Mitte Mai in Kraft getretene Programm liegen laut dem Ministerium bereits 47 Förderanträge zur Anwerbung von insgesamt 102 Jugendlichen vor allem aus Vietnam und der Ukraine vor. Die schon jetzt hohe Nachfrage der Unternehmen nach der Förderung zeige, dass ein echter Bedarf daran bestehe, hieß es.

Ende Juni standen laut Arbeitsagentur 6731 offenen Ausbildungsplätzen in Thüringen nur noch 3264 Lehrstellensuchende gegenüber. Dieser Nachwuchsmangel drohe zur Wachstumsbremse für die Thüringer Wirtschaft zu werden, warnte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD).

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