In Thüringen werden Postmitarbeiter am Sonnabend zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft Verdi rechnet allein in Erfurt mit mehr als 200 Streikenden.

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi haben sich bisher rund 1.000 Mitarbeiter der Deutschen Post in Sachsen-Anhalt und Sachsen an den Warnstreiks beteiligt. Nach den vollschichtigen Warnstreiks in Leipzig, Dresden, Halle, Zwickau und Magdeburg werden am Sonnabend auch die Mitarbeiter in Thüringen zum Warnstreik aufgerufen.

„Wir konnten in den letzten Tagen entschlossene Streikende erleben, die auch weiterhin für ihre Forderungen streiken werden“, schätzt Normen Schulze, zukünftiger Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik (PSL), die Situation ein.

Allein in der Verdi-Bezirksverwaltung in Erfurt werden am Sonnabend mehr als 200 Streikende erwartet. Schulze rechnet mit Streikwilligen, die noch niemand auf dem Schirm hat.

Nachdem in der zweiten Verhandlungsrunde kein Durchbruch erzielt werden konnte und der Arbeitgeber nach Angaben der Gewerkschaft kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt hatte, will Verdi den Druck bundesweit weiter erhöhen.

Die rund 140.00 Tarifbeschäftigten fordern u.a. eine Erhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten und einen Anstieg der Vergütung für Azubis und Studierende um monatlich 90 Euro.

Die Deutsche Post DHL hätte Anfang August gute Geschäftszahlen für das vergangene Quartal gemeldet. Insgesamt legte der Umsatz des Logistikriesen zwischen April und Juni um rund drei Prozent auf knapp 16 Milliarden Euro zu. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn erhöhte sich sogar um 14,6 Prozent auf 525 Millionen Euro. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 21./22. September statt.