Das Hochrisikospiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt verlief laut Polizei verhältnismäßig ruhig. Eingreifen mussten die Beamten trotzdem mehrmals.

Die Polizei sicherte am Samstag das Thüringen-Derby zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem FC Rot-Weiß Erfurt mit einem Großaufgebot ab. Das Hochrisikospiel im Ernst-Abbe-Sportfeld war mit 7300 Zuschauern, darunter 600 Gästefans aus Erfurt, ausverkauft. Nach dem Spiel melden die Beamten einige Vorkommnisse, aber einen insgesamt verhältnismäßig ruhigen Verlauf.

Bereits im Vorfeld war es allerdings zu mehreren Zwischenfällen gekommen. In der Nacht von Freitag auf Samstag hatten sich Hunderte Hooligans beider Mannschaften zu einer Prügelei in Bad Berka verabredet. Die Polizei war mit Hubschrauber und Hunden im Einsatz.

Beim Fan-Marsch der FCC-Anhänger und der Anreise der Erfurt-Fans wurde mehrfach Pyrotechnik gezündet, außerdem gab es mehrere Beleidigungen und eine Widerstandshandlung gegen Polizeibeamte.

Pyrotechnik und Becherwürfe

Die Polizei trennte beide Fanlager, so dass es am Einlass weder bei den Heim- noch bei den Gästefans zu Zwischenfällen kam. Während des Spiels registrierten die Beamten jedoch mehrere Störungen und Rechtsverstöße. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit wurden demnach pyrotechnische Erzeugnisse aus dem Bereich der aktiven FCC-Fanszene im Südkurve-Block gezündet. Außerdem wurde das Spiel über den gesamten Verlauf von Becherwürfen aus Richtung der Nordtribüne begleitet.

Ordner verletzt

Der installierte Fangzaun verhinderte laut Polizei, dass Wurfgegenstände auf das Spielfeld gelangten. Sechs Anhänger der Gastmannschaft überstiegen den Zaun des Gästeblocks und begaben sich in den sogenannten Pufferblock. Durch Intervention des Sicherheitsdienstes sowie des Stadionsprechers wurde Weiteres unterbunden. Laut Polizei kam es unter Gäste- und Heimfans noch während der Begegnung zu körperlichen Auseinandersetzungen. Beim Abgang der Spieler durch den Spielertunnel sorgten Jena-Fans kurzzeitig für einen Tumult, bei dem ein Vereinsordner durch einen Mitarbeiter des gewerblichen Sicherheitsdienstes zu Fall kam und leichte Verletzungen erlitt.

Polizei setzt nach Angriff Pfefferspray ein

Die Polizei musste nach dem Derby unmittelbaren Zwang und Pfefferspray gegen FCC-Anhänger anwenden.
Die Polizei musste nach dem Derby unmittelbaren Zwang und Pfefferspray gegen FCC-Anhänger anwenden. © Peter Hagen

Die Abreise aller Zuschauer verlief im Anschluss weitestgehend störungsfrei. Verbale Provokationen seitens der Heimfans wurden durch polizeiliche Präsenz unterbunden. Während der Abreise kam es im Bereich der Ostplatte zu einem tätlichen Übergriff auf Polizeibeamte. Der Auslöser der Handlungen war eine Beleidigung gegen einen Polizeibeamten. In der Folge sympathisierten sich weitere Personen mit dem Beleidiger und griffen einen Beamten tätlich an. Die Beamten wendeten unmittelbarer Zwang an und setzten Pfefferspray ein. Ein Polizist wurde verletzt und musste medizinisch versorgt werden.

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20 Strafanzeigen aufgenommen - Beschädigungen im Zug

Die Landespolizeiinspektion Jena konstatiert einen erfolgreichen Einsatz. Trotz einiger Störungen verlief das Spiel weitestgehend ruhig. Insgesamt mussten 20 Strafanzeigen sowie fünf Ordnungswidrigkeitsanzeigen gefertigt werden. Die Bundespolizei berichtet außerdem von Schmierereien, die Erfurt-Fans auf der Hinreise im Zug hinterlassen haben. Zudem kam es zu Beschädigungen im Bereich einer Zugtoilette, welche durch die Bundespolizei strafrechtlich verfolgt werden. Die Landespolizeiinspektion Jena bekam Unterstützung durch Thüringer sowie Berliner und auch Bayrische Einsatzkräfte. Auch mehrere Hubschrauber waren im Einsatz.

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