Erfurt. Ohne schnelles Internet sind Regionen als Wohn- und Arbeitsort für viele Menschen unattraktiv. Thüringen forciert den Netz-Ausbau - eine eigene Glasfasergesellschaft soll helfen.

Mehr als 1000 Kilometer Glasfaser für schnelles Internet sind in Thüringen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums im vergangenen Jahr neu verlegt worden. In Regionen mit weißen Flecken beim Internetausbau seien dadurch fast 18.000 Haushalte, 978 Unternehmen sowie 80 Schulen mit breitbandigem Internet versorgt worden, teilte das Wirtschaftsministerium auf Anfrage in Erfurt mit.

Erforderliche Bauprojekte seien im Saale-Orla- und Kyffhäuserkreis sowie im Heldburger Land und in Oberhof abgeschlossen worden. Das Geld dafür komme aus einem Bundesprogramm. Einschließlich Geld vom Land und den Kommunen stände ein dreistelliger Millionenbetrag für den Internetausbau in Thüringen zur Verfügung.

Derzeit haben den Angaben nach in Thüringen 85,5 Prozent der Haushalte Zugang zu schnellem Internet von mehr als 100 MBit pro Sekunde. Internet im Ein-Gigabit-Bereich könnten knapp 36 Prozent der Thüringer nutzen. Im vergangenen Sommer war eine Glasfasergesellschaft gegründet worden, die die Kommunen dabei unterstützen soll, den Internetausbau zu beschleunigen. Sie sei Anfang Dezember mit ersten Projekten im Kreis Schmalkalden-Meiningen gestartet.

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"Thüringen ist beim Breitbandausbau im vergangenen Jahr erneut gut vorangekommen", sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Das gelte auch für den privatwirtschaftlich getriebenen Ausbau durch Telekommunikationsunternehmen.

Für 2022 rechnet Tiefensee mit weiteren Fortschritten beim Breitbandausbau. "Die Planungen und Ausschreibungen sind fast überall abgeschlossen, viele Projekte sind auf der Zielgeraden." Haupthindernis und Flaschenhals seien derzeit fehlende Baukapazitäten - nicht nur in Thüringen.

Tiefensee erwartet eine steigende Nachfrage nach hohen Übertragungsraten bis in den Gigabit-Bereich. Die Industrie sei beispielsweise für die Echtzeitsteuerung von Maschinen und Prozessen auf superschnelle Internetleitungen angewiesen. "Die Anforderungen an das Breitbandnetz werden weiter massiv ansteigen." Auch deshalb habe der Freistaat schon bei bestehenden Projekten auf Glasfaser gesetzt.

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