Erfurt. Die Corona-Impfung läuft in Thüringen. Viele Menschen warten sehnsüchtig auf die Spritze zum Schutz gegen Covid-19. Lesen Sie hier die Antworten auf wichtige Fragen.

In Thüringen sind die ersten Dosen des Corona-Impfstoffes verabreicht worden, die wenigen zunächst verfügbaren Dosen erhielten Pflegeheimbewohner, die ein besonders hohes Risiko für eine Covid-19-Erkrankung mit schwerem Verlauf haben, und Personal in Pflegeheimen. Doch auch viele andere Menschen sind an der Impfung interessiert.

Die wichtigsten Fakten zur Impfung in Thüringen.

Wie geht es jetzt weiter mit der Impfung?

Noch im alten Jahr sollen die ersten Termine für Impfungen in den zentralen Impfstellen vergeben werden - allerdings nur an vorrangig zu impfende Bevölkerungsgruppen. Möglich ist das nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung ab diesem Mittwoch (30. Dezember). Vergeben werden die Termine zunächst ausschließlich online über die Webseite www.impfen-thueringen.de, die dann dafür freigeschaltet wird. Ab dem 4. Januar 2021 steht zudem die Telefonnummer 03643-4950490 dafür zur Verfügung. Die ersten Impfstellen sollen dann am 13. Januar öffnen.

Wer hat Vorrang?

Das sind Menschen über 80, Mitarbeiter von Pflege- und Rettungsdiensten, Personal in Intensivstationen und Notaufnahmen von Krankenhäusern. Alle anderen müssen zunächst warten. In Kliniken übernimmt der KV zufolge in der Regel das dortige Personal die Impfung. Für die meisten anderen sind die rund 30 zentralen Impfstellen zuständig.

Wie muss man nachweisen, dass man zu einer vorrangig zu impfenden Gruppe gehört?

Bei der Terminvergabe werden unter anderem Alter und Beruf abgefragt - für den Nachweis sind der Personalausweis beziehungsweise eine Bestätigung des Arbeitgebers nötig.

Warum dieses Prozedere?

Weil vorläufig nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, um massenhaft Menschen gegen Covid-19 immunisieren zu können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat deshalb per Verordnung die Reihenfolge jener Bevölkerungsgruppen festgelegt, die besonders gefährdet sind, an Covid-19 zu erkranken oder gar zu sterben - und deshalb bevorzugt an die Spritze kommen sollen. Für die allermeisten an der freiwilligen Impfung interessierten Menschen heißt es also, sich in Geduld zu üben.

Wie sind die Thüringer Regionen mit Impfstellen ausgestattet?

In jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt gibt es mindestens eine dieser Anlaufstellen. Jeweils einen Standort haben nach Angaben des Gesundheitsministeriums Rudolstadt, Pößneck, Zeulenroda, Schmölln, Eisenberg, Apolda, Sömmerda, Weimar, Blankenhain, Arnstadt, Ilmenau, Hildburghausen, Sonneberg, Nordhausen, Bad Frankenhausen, Leinefelde, Bad Langensalza, Mühlhausen, Gotha, Eisenach, Bad Salzungen, Meiningen, Suhl, Schmalkalden. In den kreisfreien Städten Erfurt, Jena und Gera gibt es jeweils zwei Impfstellen. Die Einrichtungen befinden sich teils in Räumen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, teils in Krankenhäusern und auch in kommunalen Veranstaltungszentren. Am 13. Januar soll zunächst die Hälfte von ihnen öffnen.

Wie sind sie personell gerüstet?

Der KV Thüringen zufolge werden für den Betrieb der Einrichtungen rund 360 ärztliche und nichtärztliche Beschäftigte benötigt, um zwei Schichten von Montag bis Freitag besetzen zu können. Bisher haben sich 900 Ärzte freiwillig für den Impfeinsatz gemeldet. Die KV geht davon aus, dass wöchentlich etwa 29.000 Menschen geimpft werden können.

Impfen auch die Hausärzte in ihren Praxen?

In der ersten Phase der Corona-Impfungen ist das wegen der besonderen Anforderungen an die Lagerung des derzeit verfügbaren Impfstoffs nicht möglich. Das Vakzin muss bei bis zu minus 80 Grad gekühlt werden. Praxen niedergelassener Ärzte verfügen meist nicht über solche speziellen Kühlmöglichkeiten, der Impfstoff wird deshalb in Thüringen zentral gelagert. Erst wenn ausreichend und in der Lagerung weniger anspruchsvolle Impfstoffe zur Verfügung stehen, sollen die Hausärzte eingebunden werden.

Impfung mit Termin ab Mittwoch

In Thüringen soll die Vergabe von Terminen für die Corona-Impfung in Impfstellen an diesem Mittwoch (30. Dezember) starten. Vergeben werden sie zunächst ausschließlich an Menschen, bei denen die Impfung höchste Priorität hat, wie Jörg Mertz, Chef des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, am Montag auf Anfrage sagte. Dazu gehören über 80-Jährige, Gesundheitspersonal in Intensivstationen, Notaufnahmen und Rettungsdiensten. Diesen Gruppen werde die Impfung voraussichtlich im gesamten ersten Quartal 2021 vorbehalten bleiben - wegen der derzeit begrenzten verfügbaren Impfstoffmengen. Die ersten Impfstellen sollen am 13. Januar öffnen.

Bis zum Jahresende werden die Termine nur online über die Internetseite impfen-thueringen.de vergeben, ab dem 4. Januar 2021 auch telefonisch unter 03643-4950490. Die am Sonntag begonnenen Corona-Schutzimpfungen in Pflegeheimen wurden am Montag in zwei Einrichtungen im Weimarer Land fortgesetzt. Bis Jahresende sollen mobile Impfteams nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung auch noch in Pflegeheimen in Erfurt und im Wartburgkreis unterwegs sein. Damit könnten bis dahin insgesamt zunächst rund 800 Menschen ihre erste von zwei Einzelimpfungen erhalten.

Die zweite Lieferung des Corona-Impfstoffs der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer ist nach Angaben des Thüringer Gesundheitsministeriums am Montag im Freistaat eingetroffen. Planmäßig seien 9750 Impfdosen angekommen, teilte ein Sprecher mit. Weitere Lieferungen werden in den ersten sieben Kalenderwochen des Jahres 2021 erwartet.

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