Erfurt. Die Zahl der Pflegebedürftigen in Thüringen geht weiter nach oben. In den letzten zwei Jahren stieg sie um über 20 Prozent.

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Thüringen ist zum Ende vergangenen Jahres erneut gestiegen. Am 15. Dezember 2021 wurden im Freistaat 166.453 Pflegebedürftige gezählt - 30.861 (22,8 Prozent) mehr als zum Stichtag im Dezember 2019, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte. 2019 war ein Anstieg von 17,3 Prozent im Vergleich zu 2017 festgestellt worden.

Gemessen an der Gesamtbevölkerung waren Ende vergangenen Jahres 7,9 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer pflegebedürftig. Frauen machten mit 61,4 Prozent den größten Anteil aus, rund jede 10. Thüringerin sei von Pflegebedürftigkeit betroffen. Die Pflegestatistik wird den Angaben nach alle zwei Jahre erhoben.

Die meisten Pflegebedürftigen im Alter zwischen 80 und 89 Jahren

Die meisten Pflegebedürftigen befanden sich den Angaben zufolge in der Altersgruppe zwischen 80 und 89 Jahren. Fast die Hälfte der zu pflegenden Frauen (48.089 Personen bzw. 47,1 Prozent) waren hier vertreten. Bei den männlichen Pflegebedürftigen belief sich der Anteil auf etwas mehr als ein Drittel (21.904 Fälle bzw. 34,1 Prozent).

Durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung oder ein beauftragtes unabhängiges Gutachten wurden 12,8 Prozent dem Pflegegrad 1 sowie 40,8 Prozent dem Pflegegrad 2 und 29,8 Prozent dem Pflegegrad 3 zugeordnet. Schwerste Beeinträchtigungen wurden den Angaben zufolge bei 11,9 Prozent festgestellt (Pflegegrad 4).

Der höchste Pflegegrad 5 mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung war bei 4,7 Prozent auszumachen. Bei 37 Männern und Frauen war die Einstufung zum Erhebungsstichtag noch nicht abgeschlossen.

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