Erfurt. Vom 7. Juni an sollen bundesweit auch die Betriebsärzte in die Corona-Impfungen einbezogen werden. In Thüringen ist die Organisation der Aktion vor allem für kleinere Betriebe nicht einfach.

Für die anstehenden Corona-Impfungen in Betrieben kann Thüringen zunächst voraussichtlich mit rund 18.000 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer rechnen. Dies geht aus Lieferprognosen des Bundesgesundheitsministeriums auf dessen Internetseite hervor. Der Impfstoff soll am Montag ausgeliefert werden, wie der Vorsitzende des Thüringer Apothekerverbands, Stefan Fink, auf Anfrage sagte. Bundesweit startet am Montag die Impfkampagne gegen Covid-19 in den Betrieben. Unklar ist derzeit, wie viele Betriebe im Freistaat dann einsteigen. Das Thüringer Arbeitsministerium hat darüber bislang keinen Überblick.

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Gleichzeitig endet am Montag auch die Priorisierung mit einer festen Impfreihenfolge. Auch Menschen, die nicht zu bestimmten Risikogruppen gehören, können sich dann um Termine in Impfzentren oder Arztpraxen bemühen.

Wegen der überwiegend kleinteilig geprägten Thüringer Unternehmensstruktur hatten Wirtschaftsvertreter für eine Kooperation der Betriebe bei der Kampagne geworben. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt etwa verwies darauf, dass nicht jedes Unternehmen über einen festen Betriebsarzt verfügt. Zur Unterstützung kleiner Firmen bei der Aktion planen Gesundheitsministerium, Krankenkasse Barmer und die Deutsche Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin Mitte Juni drei zentrale Impftermine für die einzelnen Thüringer IHK-Bereiche in Erfurt, Gera und Suhl.

Viele Firmen kooperieren mit externen Anbietern arbeitsmedizinischer Leistungen oder niedergelassenen Ärzten. Teilweise konnten so schon in den vergangenen Wochen Beschäftigte gespritzt werden. So hat etwa der Technologiekonzern Jenoptik mit Unterstützung eines lokalen Medizinerteams seinen Beschäftigten am Standort Jena bereits Ende Mai die Impfung mit den Vakzinen von Astrazeneca und Johnson & Johnson angeboten, für die die Priorisierung bereits vor Wochen aufgehoben wurde. Ein weiterer Termin soll im Juni folgen. Knapp 200 der 1400 Jenoptik-Mitarbeiter in Jena hatten sich laut Unternehmen für die Impfung gemeldet. Unklar ist, wie viele Beschäftigte zuvor schon in Impfzentren gespritzt wurden oder dort Termine gebucht haben.

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