Hildburghausen. Das Infektionsgeschehen in der Corona-Pandemie hat im Landkreis Hildburghausen einen bundesweiten Höchststand erreicht. Landrat Thomas Müller befürchtet einen weiteren Anstieg.

Mit einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 396 lag der Landkreis Hildburghausen am Montagmorgen nach Zahlen des Robert Koch-Instituts deutschlandweit an der Spitze. An zweiter Stelle fand sich der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von etwa 387. In Thüringen insgesamt lag die Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100 000 Einwohner - bei rund 125. Alle aktuellen Entwicklungen in unserem Corona-Liveblog

In Thüringen erreichte das Altenburger Land im Vergleich zum Landkreis Hildburghausen den zweithöchsten Wert mit 200. Im Freistaat lag die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der vergangenen sieben Tage je 100.000 Einwohner bei rund 125. Mit 35 fiel die Sieben-Tage-Inzidenz thüringenweit in der Stadt Suhl am geringsten aus. Insgesamt leben etwa 2,13 Millionen Menschen in Thüringen.

Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie in Thüringen registrierten Corona-Infektionen stieg im Vergleich zum Vortag um 193 auf 13.976. Schätzungen zufolge gelten 9340 der Fälle als genesen. Die Zahl der Gestorbenen, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, lag am Montagmorgen demnach im Freistaat bei 307.

Landrat in Hildburghausen befürchtet weiteren Anstieg

Der Landrat des von der Corona-Pandemie derzeit besonders betroffenen Landkreises Hildburghausen geht von einem weiteren dramatischen Anstieg der Infektionszahlen dort aus. "Wir werden jetzt Richtung 500 marschieren", sagte der CDU-Politiker Thomas Müller am Montag.

Nach den Plänen Müllers sollen ab Donnerstag weitere Verschärfungen der Anti-Corona-Maßnahmen in dem Südthüringer Landkreis greifen. Dazu stehe er unter anderem in Kontakt mit der Staatskanzlei in Erfurt. So halte er etwa nach wie vor an der Forderung fest, Kitas und Schulen im Landkreis für eine gewisse Zeit zu schließen. Auch weitere Kontaktbeschränkungen seien nötig. "Wir müssen vor die Welle kommen und diese brechen", sagte Müller.

Keine klaren Infektionsherde

Klare Infektionsherde seien kaum mehr auszumachen. Inzwischen gebe es flächendeckend in allen Institutionen Fälle. Schulen, Kitas, Verwaltungen, Polizei und auch Altenheime seien massiv betroffen. "Das geht querbeet durch alle Altersschichten", sagte der Landrat.

Aus seiner Sicht sei das Infektionsgeschehen in seinem Landkreis auch deshalb bemerkenswert, weil es ein Flächenlandkreis ohne wirkliche Ballungsgebiete sei. "Das sind 63.000 Einwohner auf einer Fläche von rund 937 Quadratkilometern", sagte Müller.

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