Erfurt. Nach Meinung der Thüringer sollte das Modell der Polikliniken für die ambulante medizinische Versorgung ein Comeback erleben.

99 Prozent der Menschen im Freistaat plädierten für den Wiederaufbau sogenannter Medizinischer Gesundheitszentren, die mit mehreren Fachärzten in einem Haus der Struktur von DDR-Polikliniken ähneln. Das geht aus dem am Dienstag in Erfurt von Wissenschaftlern der Jenaer Friedrich-Schiller-Universität vorgestellt Thüringen-Monitor hervor. 95 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass mobile Arztpraxen vom Staat gefördert werden sollen.

Mit dem Thüringen-Monitor, einer soziologischen Langzeitstudie, werden seit 2000 jährlich Meinungen und politische Einstellungen der Thüringer im Auftrag der Landesregierung untersucht. Für die neue Studie wurden nach Angaben der Universität im Zeitraum zwischen Mai und Juli 2019 insgesamt 1100 Menschen befragt. Ein Themenschwerpunkt war Gesundheit und Pflege.

Die Befragung ergab, dass etwa 80 Prozent der Bürger mit der medizinischen Versorgung in Deutschland und Thüringen grundsätzlich zufrieden sind. Allerdings bewerteten sie Teilbereiche der Gesundheitsversorgung sehr unterschiedlich. 48 Prozent der Befragten kritisierten eine mangelnde Versorgung mit Fachärzten.