Mühlhausen. Ein Konzert in Divi Blasii vereint Ernennung Oliver Stechbarts und den 60. Geburtstag der Schuke-Orgel

Die Bänke der Divi-Blasii-Kirche waren voll besetzt. Viele Menschen wollten den 60. Geburtstag „ihrer“ Schuke-Orgel feiern und erleben, wie Kreiskantor Oliver Stechbart von Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) zum „Botschafter Mühlhausens“ ernannt wird. Nach Klaus Meier, Frank Schulz, Klaus Thäle, Hans Leibohm, Elke Holzapfel und Denny Ph. Wilke ist Stechbart der 7. Botschafter der „mittelalterlichen Reichsstadt“.

Dem offiziellen Akt war ein Stadtratsbeschluss vorausgegangen. „Ich fühlte mich schon eher als Botschafter Mühlhausens“, sagte Oliver Stechbart am Freitagabend. Der touristische Zuspruch habe seit seiner Anstellung als Kantor von Divi Blasii im September 2001 und seiner Beauftragung als Kreiskantor am 1. Januar 2002 deutlich zugenommen. „Organisten aus aller Welt wollen auf der Schuke-Orgel spielen oder ein Orgel-Seminar in Mühlhausen geben“, sagte der 42-Jährige.

Einen Überblick über das bisherige Schaffen des 24. Nachfolgers von Johann Sebastian Bach im Amt des Kantors, gab Johannes Bruns in seiner Laudatio. Stechbart habe die musikalische Leitung und Gestaltungshoheit der Gottesdienste und kirchlichen Veranstaltungen im Kirchspiel und Kirchenkreis Mühlhausen inne, sei Leiter von Bachchor, Kinder-Bachchor, Singkreis und Posaunenchor. Darüber hinaus organisiere er eine Reihe von Konzerten in Mühlhausen und gebe außerhalb der Stadt eigene Konzerte. Er sei „zudem für die Pflege der Orgel verantwortlich“ und führe viele Orgelführungen durch.

Wirken über die Stadtgrenzen hinaus

Der Höhepunkt seines bisherigen Schaffens sei 2009 das von ihm in Mühlhausen organisierte 84. Bachfest der Neuen Bachgesellschaft gewesen. In diesem Jahr beteiligt er sich mit Konzerten in Seebergen und Neusiß am „Thüringer Orgelsommer“.

„Trompete und Orgel“ heißt das Gemeinschaftsprojekt von Stechbart und Torsten Müller, zu hören am 21. Juni in Divi Blasii. Auch die Ausstellungseröffnung zum 60. Geburtstag der Orgel am 3. Juli wird er mit Ständchen umrahmen. Am Freitag, punktgenau 60 Jahre nach der Einweihung, wurde mit einem mehr als einstündigen Konzert mit dem Kreiskantor an der Orgel und dem aus Japan stammenden Berliner Oboisten Katsuya Watanabe gefeiert.

Unter den Gratulanten war auch die Potsdamer Orgelbaufirma Schuke. Aus einem Brief las Pfarrer Teja Begrich ein Zitat von Alexander Schuke, dem Großvater des Orgelbauers: „Wir bauen unsere Orgeln für mindestens einhundert Jahre.“ Die Schuke-Orgel wurde 1959 nach Plänen von Bach gebaut.