Erfurt. Die Bevölkerung in Thüringen wächst wieder. Der Zuzug aus dem Ausland ist Statistikern zufolge der Hauptgrund dafür.

Zuwanderung hat in Thüringen statistischen Angaben nach zum größten Bevölkerungsanstieg seit 1960 geführt. Ende vergangenen Jahres lebten 2.126.846 Menschen in Thüringen. Das waren 17.983 mehr Frauen und Männer als Ende des Jahres 2021, wie das Landesamt für Statistik am Freitag mitteilte. Der Hauptgrund für die Entwicklung sei der Zuzug aus dem Ausland. Hauptursache dieses deutlichen Anstiegs war die Zuwanderung ukrainischer Staatsangehöriger aufgrund des russischen Angriffskrieges, wie es in einer weiteren Mitteilung des Landesamts heißt.

Demnach lag die Zahl der neu aus dem Ausland Zugezogenen Ende vergangenen Jahres im Saldo bei 37.070. Allerdings starben in Thüringen auch deutlich mehr Menschen als geboren wurden, so dass der sogenannte Sterbefallüberschuss mitsamt Nachmeldungen bei 19.087 lag. Aus der Differenz der beiden rechnerischen Werte ergibt sich dann das Bevölkerungsplus von rund 18.000.

Ausländeranteil auf 7,6 Prozent gestiegen

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung stieg der Ausländeranteil Thüringens im Laufe des Jahres 2022 von 5,8 auf 7,6 Prozent. Die meisten neu aus dem Ausland nach Thüringen gekommenen Menschen stammten demnach aus der Ukraine.

Abgesehen von 2015, als wegen des Kriegs in Syrien ebenfalls viele Geflüchtete aus dem Ausland nach Thüringen kamen und so einen Bevölkerungsanstieg verursachten, geht die Zahl der im Freistaat lebenden Menschen vor allem seit der Wiedervereinigung zurück.