Friedrichroda. Der Stadtilmer Schachverein ist Ausrichter der Veranstaltung mit über 400 Grundschülern.

Neugierig steckt Magnus seinen Kopf unter dem Tischtuch hervor. Der Vierbeiner, ein Akita, liebt Schach. Und ist begeistert vom regen Zulauf bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften der Grundschulen, die derzeit im Ahorn-Berghotel in Friedrichroda stattfinden. Gern verteilt der Hund Küsschen, nimmt das Lampenfieber, ehe die Schachteams wieder an ihren Brettern sitzen und um wertvolle Punkte spielen. Ausrichter der Meisterschaften ist bereits seit 2005 die Schachgemeinschaft Blau-Weiß Stadtilm.

Anfangs starteten so wenige Teams, dass der Wettbewerb noch in Dittrichshütte stattfinden konnte. Mittlerweile schicken Grundschulen aus dem gesamten Bundesgebiet aber ihre Teams.

74 sind es diesmal. Zu jedem Team gehören vier Kinder – plus Ersatzspieler plus Betreuer vom Arbeitsgemeinschaftsleiter bis zum begleitenden Elternteil.

Deutsche Schulschachmeisterschaft in Friedrichroda: Mit dabei ist auch der Schachverein BW Stadtilm Foto: Martin Kirsch
Deutsche Schulschachmeisterschaft in Friedrichroda: Mit dabei ist auch der Schachverein BW Stadtilm Foto: Martin Kirsch © zgt

Das macht die Meisterschaft zu einer Großveranstaltung, 728 Schachfreunde sind es diesmal, 418 von ihnen treten als Denksportler an.

Die Blau-Weißen stellt das freilich vor Herausforderungen. Die Vorbereitung der Meisterschaften nimmt Monate in Anspruch. Unzählige Gespräche müssen geführt, Zimmer und Säle gebucht, Freizeitaktivitäten geplant werden. Viel Arbeit um das 23-köpfige Organisationsteam um Kirsten Siebarth, die zugleich Frauchen von Schachmaskottchen Magnus ist. Finanziert wird die Schulschachmeisterschaft hauptsächlich über die Teilnehmerbeiträge. Auch das ist eine Hürde, die die Schulen nehmen müssen.

Aber: Wer einmal vom Schachvirus infiziert wird, den lässt der Denksport nicht mehr los. Die Kinder sind mit Feuereifer bei der Sache. Am Sonntag war Anreise, Montag und gestern fanden die ersten Runden statt, heute ist Finale. Zum Zuge kommen freilich auch die Ersatzspieler, sie treten in einer Extra-Meisterschaft, der DSM Open, an.

Gestern Nachmittag wurden dann andere Aktivitäten als Schach angeboten. Für Fußball hatten sich die meisten gemeldet. Doch der fiel wegen Regens aus. Was also macht der Nachwuchs? Er flitzte zurück zu den Brettern, um Tandem-Schach zu spielen. Raiko Siebarth und Tom George spielten Simultanschach gegen je 50 Kinder – und werteten anschließend mit jedem einzelnen Kind die Züge aus. Denksport in Höchstform.