Broderstorf. Über Norddeutschland haben am Donnerstagnachmittag hunderte Personen einen Feuerball gesichtet und anschließend einen lauten Knall wahrgenommen. Ein ESA-Experte vermutet einen Asteroiden.
Bereits bestätigt wurde die ungewöhnliche Erscheinung von der Europäischen Weltraumorganisation, kurz ESA, über deren Twitter-Account. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte als erstes darüber berichtet.
Auf der Internetseite der Internationalen Meteor Organisation (IMO) gingen ab dem Nachmittag mehrere Meldungen ein. „Es sah aus wie ein Energiestrahl aus einer anderen Galaxie“, schrieb eine Augenzeugin. Ein anderer Augenzeuge sah einen „hellgelben Feuerball mit rötlichen Tönen im Schweif“. Viele Zeugen hätten anschließend einen lauten Knall gehört.
ESA vermutet einen Asteroiden von bis zu einem Meter Größe
Laut ESA könnte es sich um ein ganz natürliches Objekt aus dem Weltall gehandelt haben, das beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht sei. „Es könnte Weltraummüll sein, der verglüht ist. Aber ich vermute, dass es ein Asteroid war, der in die Atmosphäre eingetreten und verglüht ist“, sagte der Missionsanalyst der ESA, Rüdiger Jehn, auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV.
„Das war schon spektakulär, was die Leute beobachtet haben“, so ESA-Analyst Rüdiger Jehn. Was die Größe des Objektes anbelangt, will er sich nicht festlegen. „Es haben so viele Leute gesehen - auch von ziemlich weit weg -, es könnte zwischen einem halben und einem Meter groß gewesen sein“, so Rehn. Eine genaue Analysen könnte Aufschluss bringen.
Laut dem ESA-Analysten fallen Objekte dieser Größe öfter im Jahr auf die Erde. Eine Vorhersage von solche einem Ereignis ist trotz moderner Teleskope nicht möglich. Eine Gefahr für Menschen bestand laut dem Experten nicht.
Sven Biereige