Erfurt. Mit dem Ausflug der Jungkäfer hat sich der Buchdrucker - eine Borkenkäfer-Art - in Thüringens Wäldern extrem vermehrt.

Mit dem Ausflug der Jungkäfer hat sich der Buchdrucker - eine Borkenkäfer-Art - in Thüringens Wäldern extrem vermehrt. Seine Fangzahlen seien im Juni explosionsartig angestiegen, teilte der Sprecher von Thüringenforst, Horst Sproßmann, am Montag mit. In den Monitoringfallen der Forstämter mit höherem Fichtenanteil finden sich demnach bis zu 20 000 Käfer je Falle und Woche. Schon ab 3000 Käfern müsse mit einer extrem schnellen Ausbreitung gerechnet werden. „Die Jungkäfer treffen auf deutlich durch die Trockenheit in ihrer Vitalität geschwächte Fichten, was den Befall sehr erfolgreich machen wird“, so Sproßmann.

Der Buchdrucker bohrt sich durch das Holz der Bäume, um darin zu nisten. In den Fichtenwäldern im Freistaat ist er laut Thüringenforst der gefährlichste Borkenkäfer. Ohne ausreichende Schutzmaßnahmen kann sich das Insekt sehr rasch vermehren. Um den Befall gering zu halten und benachbarte Wälder zu schützen, müssen befallene Fichten entfernt werden.

Waldbesitzer im Freistaat haben Sproßmann zufolge seit vergangenem Jahr die rund 172 000 Hektar Fichtenanbaufläche in Thüringen schon mehrfach auf Borkenkäferbefall kontrolliert und wo nötig saniert. Seit längerem klagen sie über große Verluste wegen der Dürreschäden des vergangenen Jahres und des daraus resultierenden Schädlingsbefalls.

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