Jena. Naturschützer melden für 2022 einen Rekord von Storchennestern in Thüringen. Der Nachwuchs bei den Vögeln ging jedoch zurück.

2022 waren nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) Thüringen mehr Weißstorchennester denn je im Freistaat besetzt. In der Brutsaison wurde im Freistaat in insgesamt 123 Weißstorchennester genistet, wie der Nabu Thüringen am Dienstag in seiner Storchenbilanz für 2022 informierte. "Für den Freistaat bedeutet dies einen neuen Rekord", sagte Storchenexperte Klaus Schmidt des Nabu Thüringen. 2021 waren es nach Angaben des Experten, der sich seit 57 Jahren ehrenamtlich mit der Registrierung und Dokumentation der Brutstörche im Land beschäftigt, noch 112.

2012 hatten demnach 36 Storchenpaare im Freistaat gebrütet. Die Anzahl der Brutpaare von Weißstörchen habe sich somit in den letzten zehn Jahren in Thüringen mehr als verdreifacht - laut Nabu "ein Erfolg für den Arten- und Naturschutz". Schutzmaßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Lebensräume sowie der Bau von günstig gelegenen Nistunterlagen trügen zur Vermehrung der Störche bei. Zudem zeigten Vogelschutzarmaturen an gefährlichen Strommasten eine positive Auswirkung auf das Lebensalter der Störche.

Weniger Jungstörche als 2021

Infolge der Klimaerwärmung kehrten Weißstörche zudem immer früher zu ihren Brutplätzen in Thüringen zurück, berichtete Schmidt. Im Werragebiet wurden demnach bereits Ende Februar viele Brutvögel vor Ort registriert, Mitte März waren es 90 Prozent "und am 25. März war der vorjährige Brutbestand mit 58 Altstörchen komplett erreicht", sagte Schmidt. "Vor 50 Jahren war das noch anders, denn der überwiegende Teil der heimischen Weißstörche kam erst im April zurück", sagte Schmidt.

Die ersten Paare fingen schon im März mit dem Eierlegen an. Aufgrund guter Wetterbedingungen fanden die Tiere laut Schmidt ausreichend Nahrung für ihren Nachwuchs und hatten Bruterfolge zu verzeichnen. Störche, die wegen Revierkämpfen verspätet brüteten und die mit Neuansiedlungen beschäftigten jungen Störche seien jedoch in die lange Trocken- und Hitzeperiode gerutscht. Das habe die Nahrungssuche für die Küken erschwert.

Trotz der größeren Anzahl von besetzten Nester seien deshalb nur 207 Jungstörche flügge geworden. "Das sind 26 weniger als noch im letzten Jahr", sagte Schmidt. Sowohl Weißstörche als auch die in Thüringen seltener vorkommenden Schwarzstörche halten ihre Jungen für etwa fünf Wochen im Nest.

Kraniche sammeln sich bei Straußfurt

14. November: Die untergehende Sonne zwischen Wolken am Horizont in Straussfurt.
14. November: Die untergehende Sonne zwischen Wolken am Horizont in Straussfurt. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm
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© FUNKE Foto Services | Sascha Fromm
14. November: Kraniche legen derzeit am Hochwasserrückhaltebecken Straussfurt eine Rast ein und sammeln sich zu Tausenden für den Weiterflug in den warmen Süden.
14. November: Kraniche legen derzeit am Hochwasserrückhaltebecken Straussfurt eine Rast ein und sammeln sich zu Tausenden für den Weiterflug in den warmen Süden. © FUNKE Foto Services | Sascha Fromm
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