Erfurt. Immer wieder müssen in Thüringen Bäume an Straßen weichen. Mal stehen sie einem Um- und Ausbau im Weg, mal sind sie krank oder sturmgeschädigt.

Aus Sicherheitsgründen werden kaum noch Bäume an Bundes- und Landesstraßen in Thüringen gepflanzt. Bäume seien als Hindernis einzuordnen und durch Anpflanzungen an der Fahrbahn würden Gefahrenstellen geschaffen, teilte das Infrastrukturministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

„Deshalb werden in der Regel keine Ersatzpflanzungen im Nahbereich der Straße durchgeführt“, erläuterte Sprecherin Antje Hellmann. Ausnahmen seien, wenn der Abstand zur Straße sehr groß sei oder sich der Baum hinter einer Schutzeinrichtung wie einer Leitplanke befinde.

Detaillierte Zahlen, wie viele Bäume in den vergangenen Jahren an Thüringens Straßen gefällt oder neu gepflanzt wurden, konnte das Ministerium nicht nennen. Es werde keine Statistik dazu geführt, hieß es. Allerdings gebe es derzeit rund 193.000 Bäume entlang der Bundes- und Landstraßen.

Weichen müssten Bäume oftmals beim Um- und Ausbau von Straßen oder wenn von ihnen eine Gefahr für den Verkehr ausgehe. Häufige Ursachen dabei seien etwa der Befall mit Pilzen oder Schädlingen, Sturmschäden oder schlicht, dass der Baum ein hohes Alter erreicht habe.

„Wenn Bäume für ihr Umfeld eine Gefährdung darstellen, müssen geeignete Sicherungsmaßnahmen durchgeführt oder Fällungen veranlasst werden“, betonte Hellmann. Wegen extremer Trockenheit sei es an den Straßen in jüngster Vergangenheit vermehrt zu einem Buchensterben gekommen. Betroffene Bäume hätten wegen verstärkter Ast- und Kronenbrüche gefällt werden müssen.

„Zum Nachpflanzen von Bäumen in Alleen kommt es nur, sofern es sich um schützenswerte Alleen handelt“, erläuterte Hellmann. Zahlen zu Alleen an Bundes- und Landesstraßen gibt es ihren Angaben zufolge letztmalig aus dem Jahr 2006. Damals wurden 31 Alleen an Bundes- und 32 Alleen an Landesstraßen festgestellt.