Zeulenroda. Thüringen ist wasserreich - in den Mittelgebirgsregionen. Dort sind die großen Talsperren, die auch im Sommer Trinkwasser in andere Landesteile liefern.

Thüringens Trinkwassertalsperren sind trotz eines eher trockenen Frühjahrs gut gefüllt. Sie gingen mit einem hohen Füllstand und mehr als 70 Millionen Kubikmetern Wasser in den Sommer, teilte die Thüringer Fernwasserversorgung in Erfurt mit. Die sechs Trinkwassertalsperren, zu denen die Ohrtalsperre in Süd- und die in Leibis/Lichte in Ostthüringen gehören, würden mehr als die Hälfte des gesamten Trinkwasseraufkommens im Freistaat decken.

Pro Jahr würden zwischen 50 und 52 Millionen Kubikmeter Wasser zur Trinkwasseraufbereitung von der staatlichen Fernwasserversorgung zur Verfügung gestellt. Die Talsperren dienen auch dem Hochwasserschutz.

Die riesigen Wasserspeicher füllen sich im Winter und geben dann über die Sommermonate Wasser in das Netz ab. Bei normalem Witterungsverlauf würden sie im Oktober und November ihren niedrigsten Stand erreichen. Sie seien damit vorbereitet, Niederschläge und Wasser aus der Schneeschmelze aufzunehmen.

Auch in den Brauchwassertalsperren gebe es keinen Wassermangel, informierte die Fernwasserversorgung. «Vor allem für die Anlagen im von Niedrigwasser betroffenen Thüringer Becken waren die Zuflüsse der letzten Monate ein Segen», erklärte eine Sprecherin. Die Talsperren Dachwig, Frohndorf, Großbrembach, Bachra und Großengottern im Thüringer Becken kämen derzeit auf Füllstände von 92 bis 107 Prozent des Stauziels.

Die Fernwassergesellschaft betreibt und unterhält nach eigenen Angaben rund 70 Stauanlagen im Freistaat, an denen eine sogenannte Brauchwassernutzung möglich ist. Derzeit würden allerdings nur zehn dieser Anlagen für die Brauchwasserlieferung an Industrie- und Agrarunternehmen genutzt. In Zukunft werde angesichts der Klimaveränderungen mit mehr Bedarf bei der Bewässerung in der Landwirtschaft gerechnet. Vor allem im Frühjahr ist es oft trockener als in der Vergangenheit, wie Messreihen zeigten.