Erfurt. Unter dem Motto „Naturschutz kannst auch du!“ wurde am Dienstag in Erfurt der 7. Thüringer Naturschutzpreis verliehen. Das sind die diesjährigen Preisträger.

Für ihr Engagement für die Umwelt sind drei Gewinner mit dem diesjährigen Thüringer Naturschutzpreis ausgezeichnet worden. Eine Jury wählte die Preisträger unter 31 Bewerbungen aus, teilte die verantwortliche Stiftung Naturschutz Thüringen am Dienstag mit. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 2008 alle zwei Jahre vergeben.

Den mit 5000 Euro verbundenen ersten Platz belegte der Kirchenbauverein Wülfingerode mit seinem Projekt „Bienenkirche“, bei dem etwa Bienenstöcke auf Kirchengelände aufgestellt werden. Der zweite Preis ging an das Gymnasium „Fridericianum Rudolstadt“, das mit einem Forstamt zusammenarbeitet und Schülern bei Waldcamps die Natur näher bringt. Auf den dritten Platz schaffte es eine Frau aus Jena, die sich unter anderem seit Jahren um Bäume in einer Wohnanlage kümmert. „Wir haben hier in Thüringen viele Initiativen und Einzelpersonen, die in Sachen Naturschutz nicht auf andere warten, sondern von sich aus zupacken“, lobte die Schirmherrin des Preises, Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne).

Nachfolgend die Preisträger noch einmal im Einzelnen:

Bienenkirche Wülferingerode

Den ersten Preis und somit 5000 Euro ging an den Kirchenbauverein Wülfingerode e.V. für sein Projekt „Bienenkirche“. Der Verein überzeugte die Jury durch seine Beharrlichkeit, sein Zusammenhalt, seinem sozialen Engagement, als auch durch seine Weitsicht der heimischen Natur zu helfen. In den vergangenen 23 Jahren konnte der Verein viele Kooperationspartner gewinnen, Schulprojekte initiieren und zu einem festen Bestandteil der Gemeinde Sollstedt werden. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen wurden Bienenstöcke auf dem Kirchengelände aufgestellt, Bäume gepflanzt, Blühstreifen angelegt und Brut- und Nisthilfen aufgehangen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen konnte der Verein Kinder bereits im frühen Alter im Bereich des Tier-, Umwelt- und Naturschutzes sensibilisieren und unterrichten.

Wald- und Umweltbildungscamps mit Grenzgeschichte

Platz 2 erhielt das Gymnasium „Fridericianum Rudolstadt“ für ihr Projekt „Wald- und Umweltbildungscamps mit Grenzgeschichte“. Schon seit 1999 führt das Forstamt Saalfeld-Rudolstadt alljährlich mit dem Gymnasium „Fridericianum Rudolstadt“ Waldprojekte am Grünen Band in der Nähe von Gräfenthal durch. Zusammen mit einer engagierten Lehrerin und dem stellvertretenden Forstamtsleiter wird den 5. bis 11. Klassen die Natur in ihrer Vielfalt nähergebracht. Dabei wird nicht nur theoretisch, sondern auch viel praktisch gearbeitet und die Schülerinnen und Schüler lernen, dass es wichtig ist, auch einmal selbst mit anzupacken. Die Waldcamps erfreuen sich großer Beliebtheit und seit dem Jahr der Entstehung waren ca. 2600 Schülerinnen und Schüler am Grünen Band aktiv.

„Gieß-Patenschaft und Baumscheibenpflanzung“

Platz 3 ging an Frau Zaubitzer aus Jena für ihre „Gieß-Patenschaft und Baumscheibenpflanzung“. Sie lebt seit vier Jahren in einer Wohnanlage und durch einen Parkplatzbau wurden mehrere Bäume vor ihrer Wohnung gefällt Sie nahm sich der Pflege der verbliebenen Bäume an, da diese nicht nur unter dem Parkplatzbau sondern auch durch den andauerten geringen Niederschlag litten. Ihre „Gieß-Patenschaft“ baute sie mit der Zeit immer weiter aus und bepflanzte die Baumscheiben mit heimischen Wildpflanzen. Durch ihre gesetzte Benjeshecke sind die Baumscheiben nicht nur für Insekten interessant, auch Amphibien und weitere Kleintiere haben dort Unterschlupf gefunden.

Zur Sache

Unter dem Motto „Naturschutz kannst auch du!“ rief die SNT Anfang des Jahres dazu auf, sich für den Thüringer Naturschutzpreis 2020 zu bewerben. Dabei suchte die Stiftung vor allem Menschen, die von sich aus Maßnahmen ergreifen und durchführen, welche einen unmittelbaren Beitrag zum Naturschutz leisten. Dabei ging es auch um kleine Maßnahmen, die den Naturschutz voranbringen. Insgesamt 31 Bewerbungen erreichten die SNT. Dabei reichte die Bandbreite der Einsendungen von der Gestaltung eines insektenfreundlichen Schulgeländes über Umweltbildungsmaßnahmen bis hin zur Wiederherstellung und Pflege von Streuobstwiesen.

Seit 2008 wird von der Stiftung Naturschutz Thüringen (SNT) im zweijährigen Rhythmus der Thüringer Naturschutzpreis vergeben, der immer zu einem speziellen Naturschutzthema ausgelobt wird. Der diesjährige Naturschutzpreis war mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Der 1. Platz erhielt 5000 Euro, der 2. Platz 3000 und der Drittplatzierte 2000 Euro.

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