Hainrode. Um die Lebensräume der bedrohten Mopsfledermaus zu verbessern, hat auch im Freistaat die Feldforschung begonnen.

In der Hainleite im Norden Thüringens wurde eine erste Mopsfledermaus per Netz gefangen, teilte die Stiftung Fledermaus am Montag mit. Ziel sei, die Quartiere aufzuspüren, erläuterte die Projektkoordinatorin Kathrin Weber.

Allerdings habe es sich bei dem gefangenen Tier um ein Männchen gehandelt, das anschließend wieder freigelassen wurde. „Wir wollen die Weibchen aufspüren, weil diese uns die Wochenstuben zeigen können, wo sie ihre Jungen aufziehen.“ Die Weibchen sollen mit Sendern versehen werden, mit denen man ihre Aufenthaltsorte ermitteln kann. Daraus sollen anschließend Strategien entwickelt werden, wie sich der Fledermausschutz in die forstliche Bewirtschaftung integrieren lasse.

Schutzmaßnahmen sollen entstehen

Die Mopsfledermaus verdankt ihren Namen der platten Nase. Sie bezieht ihr Quartier nach Informationen des Naturschutzbundes (NABU) am liebsten im Wald oder in Waldnähe und bevorzugt dabei Spalten in Häusern und Bäumen. Von den 1950er-Jahren bis in die 1970er ist ihr Lebensraum nach Informationen der Stiftung Fledermaus an vielen Orten verloren gegangen und der Bestand der Art dramatisch eingebrochen.

Die Arbeit in der Hainleite ist Teil eines bundesweiten Projekts, das die Lebensräume der Mopsfledermäuse erforschen soll. Im Anschluss sollen Schutzmaßnahmen entstehen - dazu gehören unter anderem der Erhalt von Alt- und Totholz. In Thüringen gibt es nach Informationen der Stiftung 20 Fledermausarten.

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