Berlin. Wie schwer der britische Monarch erkrankt ist, darüber schweigt der Palast. Nun ist sogar Sohn Harry in London gelandet – ohne Meghan.

Gerade erst schien Großbritannien den Tod der beliebten Queen Elizabeth im Ansatz verdaut zu haben, da ereilt die nächste Hiobsbotschaft das Britisch Empire: Ihr Nachfolger König Charles hat Krebs. Während seiner laufenden Therapie im Krankenhaus wegen einer gutartigen Prostatavergrößerung sei ein weiteres Problem aufgefallen, teilte der Buckingham-Palast am Montagabend mit. Die anschließenden diagnostischen Tests hätten eine Form von Krebs nachgewiesen.

Das Königreich steht unter Schock: Aber nicht nur Fans der Royal Family sorgen sich um die Gesundheit des Monarchen, auch der Familienkreis ist in Alarmstimmung. Wie ernst die Lage ist, zeigt allein die Tatsache, dass trotz des angespannten Familienverhältnisses auch Sohn Harry nach London gekommen ist, um seinen Vater zu besuchen.

Wie Daily Mail berichtet, landete Harry mit einem British Airways Flug am Flughafen London Heathrow und wurde dann in einem schwarzen Range Rover von der Polizei nach London eskortiert. Laut BBC hatte Charles seine beiden Söhne und auch seine Geschwister – Anne, Andrew und Edward – persönlich von seiner Diagnose unterrichtet.

Lesen Sie auch: Palast veröffentlicht Diagnose: King Charles III. hat Krebs

Dass Harry seinen kranken Vater besucht, ist nicht unbedingt selbstverständlich. Zwischen der königlichen Familie und dem 39-Jährigen herrscht seit einiger Zeit böses Blut. Mit dessen Rücktritt von seinen königlichen Aufgaben und dem Wegzug in die USA hatten sich Harry und seine Familie zunehmend entzweit. Während Prinz William als Thronfolger vorgesehen ist, machten Harry und Meghan zuletzt schwere Anschuldigungen.

Eine Aussöhnung mit Harry könne sich womöglich heilsam auswirken, spekulierten britische Medien. Doch ein Treffen zwischen den einst als unzertrennlich geltenden, aber inzwischen verfeindeten Brüdern Harry und William sei nicht geplant, hieß es bei der BBC und anderen namhaften Medien.

König Charles‘ Sohn hatte sich von der Familie distanziert

Doch das scheint zumindest für den Moment vergessen. „Der Herzog hat mit seinem Vater über seine Diagnose gesprochen“, zitiert die BBC eine Quelle aus dem Umfeld des Königshauses. Kurz danach soll sich Harry auf den Weg zum Flughafen für den elf Stunden dauernden Flug gemacht haben, wie Daily Mail berichtet. Seine Ehefrau Meghan Markle und die beiden Kinder Archie Harrison und Lilibet Diana Mountbatten-Windsor sind wohl nicht mitgereist und im Anwesen der Familie im kalifornischen Motecito geblieben.

Die Tür für Harry scheint noch immer offenzustehen

Verfassungsexperte Craig Prescott von der Royal Holloway University of London hält es jedoch nicht für unmöglich, dass Harry und seine Frau Meghan (42) eines Tages sogar wieder in den Schoß der Königsfamilie zurückkehren. Als Anhaltspunkt dafür nennt er, dass Harry noch immer einer der „Councellors of State“ sei, einer der potenziellen Stellvertreter des Königs - obwohl er bei einer Gesetzesänderung davon hätte ausgeschlossen werden können. Zwar werde er diese Rolle nicht ausüben können, solange er keine royalen Pflichten wahrnehme, doch die Tür stehe offen. Ein weiteres Indiz sieht er darin, wie wichtig es Harry war, dass seine Kinder Archie (4) und Lilibet (2) zu Prinz und Prinzessin gemacht wurden.

Moderatorin Oprah Winfrey (r) interviewt 2021 Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan.
Moderatorin Oprah Winfrey (r) interviewt 2021 Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan. © dpa | Joe Pugliese

In einem Aufsehen erregenden Interview hatten Meghan und Harry 2021 kein gutes Haar an den Royals gelassen. Auch der Vorwurf des Rassismus stand im Raum. „Ich sah, wie sich die Geschichte wiederholt“, sagte Harry im Beisein seiner Frau im Gespräch mit Talk-Legende Oprah Winfrey und spielte damit auf den Tod von Prinzessin Diana an. In seiner vergangenes Jahr erschienenen Biografie „Spare“ warf er seinem Vater vor, eifersüchtig auf die öffentliche Aufmerksamkeit gewesen zu sein, die Meghan bekommen habe.